gewirke,
gewürke,
gewurchte,
das
.1.
›Wirken, Schaffen (eines religiös-ontischen Prinzips); Tun, Tätigkeit (des Menschen)‹; als Metonymien sehr unterschiedlicher Ausrichtungen:a) ›Gerätschaft als Instrument menschlicher Tätigkeit‹ sowie ›Produkt der Tätigkeit‹;
b) speziell: ›zur Waage gehöriges Gerät‹;
c) ›Schöpfung Gottes‹;
d) ›Anlage, Begabung‹;
e) ›Gewebe, Netz ungesicherter Vorstellungen, Hirngespinst‹;
Jeweils ˹nrddt. / md. / nobd.; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘˺.
Belegblock:
herre, unse vatir bistu, und wir syn ein let, und du bist unse wirker und dinir hant gewurchte
[
deiner hende werckLuther
1545: ]
si wir alle (zu c).
ja hat sin wercmeister gehoffet zu sime gewurchte
[
BildLuther
1545: ],
daz er machte stumme abgote (zu a).
17 stebe ungerisches yssin, item 1 woge mit allem gewurchte
(zu b).
Si [tugent otmutekeit] treit under ir gewisse | Die tugent semftes gewurtis
(zu d).
Eime gibet her [Got] die list |...| Eime gesuntheit an der jugent, | Eime gewurchte zu der tugent
(zu d).
Got und ich wir sint ein in disem gewürke; er würket, und ich gewirde
(am ehesten zu c).
Darumb mir vertreglicher wer von solchen hohen tieffen verwirru͂g vñ yrsame͂ gewircke
[bezogen auf Vorhersagen]
nichß zu sagen (zu e).
Alle menschen mit allem irem gewürk
›Tun‹ [Var. BCO:
gemerck(e)],
sint vol eitelkeit worden. Das [reich] waz so vest, daz nie kain Türk | mit krieg nach kainer hand gewürk | vor dar hinder maht kummen.
Schles. Wb.
419
(zu f ).2.
›Textilstück, Tuch o. ä. von bestimmter Webart, mit Verzierung durch Nadelarbeit, Stickerei o. ä.‹; auch: ›Verarbeitungsqualität eines Tuches‹.Belegblock:
ir Gewircke
[
werckenWormser Proph.
1527: ;
arbeytFroschauer
1530: ;
klaiderEck
1537: ]
taug nicht zur Decke. Wo das handwerg sulche linwat, dy am gewurchte und breite nicht recht ist, ankommet, dy mogen sy [...] uff das rathuß antwerten.
daß man allerlai frembde gewürck, was besser war dann das hieig gewürck, alhie ferben lassen solt.