gewillig,
Adj.,
in adv. Gebrauch meist
gewilliglich,
gewilliglichen
.
›bereit, bereitwillig, freiwillig, gerne, aus eigenem Antrieb, in fröhlicher, vertrauensvoller Bereitschaft; zu etw. willens / geneigt, etw. beabsichtigend‹; erstere Nuance eher in Kontexten mystischer Heiligung, letztere eher im weltlich sozialen Bereich.
Gegensätze:
(Adj.),  1.
Syntagmen:
g. bleiben, g. arm / bereit / gehorsam sein, g. fruchtigen
(von der
erde
),
etw. g. besitzen / aufgeben
(z. B.
das reich
)
/ leiden
(z. B.
bezwüngnis / pein
)
/ tragen
(z. B.
busse
),
g. in ein loch springen, sich g. an jn. ergeben, unter js. hände bieten
;
die gewillige armut / minne, das gewillige opfern
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Etwenne hât si [sêle] eine gewillige minne, die si ze der crêatûre hât.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
di erde vruchtiget gewilleclîchen
[
Luther
1545:
von jr selbs
]:
des êrstin daz krût, dar nâch die ehere, dar nâch di volle vrucht.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
65, 29
(
omd.
,
1491
/
1501
):
daß wir e. g. im besten zcu erkennen geben, in gnaden von unß aufnehmen unde dißen bergk bey aldherkommen, freyheit unde gwonheit [...] zcu laßen, wollen wir um e. g. mit undertenigen dinsten gwilligen sein zcu vordinen.
Jerouschek, Nürnb. Hexenh.
12r, 8
(
Augsb.
,
1491
):
bekantnus ist zwaierlay / gewillig vnd gezwungen.
Vetter, Pred. Taulers Var. (
els.
, Var.
E. 14. Jh.
):
alles das der mensche mit lust ie besas williklich
[Var.:
gewilliche
]
in geist oder in nature, [...], das enwerde als gantz abgetilgget.
Ebd. Var.:
das sie [die menschen] willeklich
[Var.:
gewillikliche
]
sint bereit ze gonde in Gotz willen eweklich.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
vnd [ich] wil ŏch gerne vnd gewillekliche durch dinen willen arm sin.
Eichler, Ruusbr. steen
1252
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
dar vmb blibet er gewillig vnd bereit, alles des zú túnde daz got gebútet.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
das sú alles gar gewillecliche und froͤliche littent in vesteme glouben.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
[Michahel] gap do das rich gewillekliche uf und wart ein münich.
Fuchs, Murner. Geuchmat
167
(
Basel
1519
):
Jch trag gewillig dise buͦß.
Strauch, a. a. O. ; ; ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
131, 20
;
816, 19
;
Ruh, Bonaventura
355, 4
;