gewillig,
Adj.,
in adv. Gebrauch meist
gewilliglich,
gewilliglichen
.›bereit, bereitwillig, freiwillig, gerne, aus eigenem Antrieb, in fröhlicher, vertrauensvoller Bereitschaft; zu etw. willens / geneigt, etw. beabsichtigend‹; erstere Nuance eher in Kontexten mystischer Heiligung, letztere eher im weltlich sozialen Bereich.
Syntagmen:
g. bleiben, g. arm / bereit / gehorsam sein, g. fruchtigen
(von der erde
), etw. g. besitzen / aufgeben
(z. B. das reich
) / leiden
(z. B. bezwüngnis / pein
) / tragen
(z. B. busse
), g. in ein loch springen, sich g. an jn. ergeben, unter js. hände bieten
; die gewillige armut / minne, das gewillige opfern
.Belegblock:
Etwenne hât si [sêle] eine gewillige minne, die si ze der crêatûre hât.
di erde vruchtiget gewilleclîchen
[
von jr selbsLuther
1545: ]:
des êrstin daz krût, dar nâch die ehere, dar nâch di volle vrucht. daß wir e. g. im besten zcu erkennen geben, in gnaden von unß aufnehmen unde dißen bergk bey aldherkommen, freyheit unde gwonheit [...] zcu laßen, wollen wir um e. g. mit undertenigen dinsten gwilligen sein zcu vordinen.
bekantnus ist zwaierlay / gewillig vnd gezwungen.
alles das der mensche mit lust ie besas williklich
[Var.:
gewilliche]
in geist oder in nature, [...], das enwerde als gantz abgetilgget. das sie [die menschen] willeklich
[Var.:
gewillikliche]
sint bereit ze gonde in Gotz willen eweklich. vnd [ich] wil ŏch gerne vnd gewillekliche durch dinen willen arm sin.
dar vmb blibet er gewillig vnd bereit, alles des zú túnde daz got gebútet.
das sú alles gar gewillecliche und froͤliche littent in vesteme glouben.
[Michahel] gap do das rich gewillekliche uf und wart ein münich.
Jch trag gewillig dise buͦß.