gewicht,
das
,
vereinzelt
die
;
-(e)s
(für
das
)/
-e
, auch
und
-er
.
1.
›Schwere, meßbares Gewicht e. S.‹.
Syntagmen:
ein g. tragen
›haben‹
/ anzeigen, ein g. nicht haben
›nicht erreichen‹,
das g. mit dem eide beweren
;
etw. eines
(z. B.
schweren
)
gewichtes sein
;
etw
. (z. B.
der gulden
)
schwer an / von g. sein, etw. mit g. / bei der g
. (›nach gemessenem Gewicht‹, im Unterschied zu
fürgrifs
›nach Einschätzung‹)
aufschreiben, verkaufen, etw. von dem g. nemen, von dem g. etw. abgehen
;
das g. eines steines / panzers / pfenniges / sagii
;
das gleiche / gleichmässige / rechte / schwere g
.;
ein mas zu dem gewicht
[+ Angabe, z. B.
des pfenninges
].
Wortbildungen
gewichtig
›schwer‹ (dazu bdv.: ); speziell von der Münze: ›das volle Gewicht habend‹,
gewichtigen
›(eine Münze, Waren) auf das vorgeschriebene Gewicht prüfen‹,
gewichttafel
›Verzeichnis des Tarifgewichtes für Brot‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Der [Smaract] treit glich gewichte | Jaspidi dem steine.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Sam. 17, 5
(
Wittenb.
1545
):
das gewicht seines [Goliath] pantzers war fünff tausent Sekel ertzs.
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 74, 22
(
rib.
,
1. H. 14. Jh.
):
so hain vir verdragen, dat ingein broder noch neman, de malgeirt, in sal neit me nemen zu quistingen dan von der m. eyt d. gewete van ingenen broder noch van nemanne.
Köbler, Ref. Wormbs
252, 6
(
Worms
1499
):
so mag er die zal masse oder gewicht
[einer hinterlegten Sicherung]
mit synem Eyde beweren.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Franciscus Pizarrus ließ alles Goldt vnd Silber deß Attabalipæ wiegen / [...] / welches Gewicht Lopes mit nachfolgenden Worten anzeiget: Hallaron cinquenta y dos mil marcas de buena plata.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
32, 11
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Dy muncze dy sy haldin vor dy groste, dy ist in deme gewichte eyns sagii.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Wissist: dis gewichte dis phennings das ist unwigelich.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
sy machten in ir ein silbrin essich vaß. zuͦ der gewicht. c. und. xxx. sickel.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
429, 8
(
halem.
,
1418
):
daz ieklich fleisch Zúr(ich) bi úns verkouffet wirt bi der wag und mit gewicht.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1530
):
Es soll ouch kein scheffin, lemrin, noch ander fleysch fürgriffs, sonders by der gwicht verkouft werden.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gewichtig / Das vil wigt / schwaͤr. Ponderosus.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
200
(
Genf
1636
):
gewichtige Muͤntze. [...]. Moneta bona.
Bastian u. a., Regensb. UB
34, 27
(
oobd.
,
1353
):
allerley guͦt, das man mit gewicht bei pfunden, bei mer oder bey minner verchauffet.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 278, 10
(
moobd.
,
1395
):
so hat er vͤns geben dreizzigk reinischer guldein, die guͦt an gold vnd swaer an rechtem gewicht waren.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1602
):
und bevelchen das die bschawmaister gemachte ordnung und gwichttäffel daselbsten copei erfordern und bei straff darnach sich richten und halten solten.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon ;
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
156, 1
;
Küther, UB Frauensee
237, 16
;
V. Anshelm. Berner Chron. ;
Vock u. a., Urk. Nördl.
2102
;
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 258
;
Bad. Wb.
2, 407
;
Vgl. ferner s. v. ,  3,  2.
2.
›Gewicht, Wert, Substanz e. S./ P.; Beweg-, Ermöglichungsgrund‹; möglicherweise hier anschließbar: ›Schöpfungsprodukt, Erde‹ (vgl.
Helm, s. u.); Ütr. zu
1
.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.

Belegblock:

Luther, WA (
1517
):
dan der wille ynnewendig der ist das gewychte aller eußer werck.
sunst blyeß unns der teuffel do hyn wye eyn strohehelmleyn; aber wen Gott kumbt und hengt eyn solch gewycht dran, macher uns so gewichtig [...], das [...].
Ebd. (
1544
):
da sihet man das geschenck nicht so gros an als das hertz, Dasselbige bringet ein gros gewicht zum geschenck.
Ebd. (
1541
):
Wenn aber die huͤlfe vol ist und dieser kern in der schalen noch ist, [...], so ist das gewicht so starck, das es der Schlangen den kopff zutrit.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Da sin rat alle dinc beschiet, | Die werlt geschuf von nichte, | Diz tapfere gewichte, | Die erden.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
18, 6
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
guot und êre | rîcheit, gewant, gesteine, golt, daz wirt ein kranc gewihte.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
573
(
pfälz.
,
1436
):
das die dry crefft der selen nach dem gewiecht ordenlicher liebe offgehebet würde gnediglichen zu got.
Stoltzius, Chym. Lustg. (
Frankf./M.
1624
):
Wann du gleiche Gewicht gar ebn | Der Elementn wirst widergebn: | So wirstu mit den Augen dein | Sehen viel Gschenck vnd Gaben fein.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
31, 35
(
omd.
,
1487
):
Gnade ober gnade, eÿn heÿlig schamhaftig weÿpp ober gewicht. ist nicht wirdig einer kewschen sele.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Es [gemuͤte] wirt genant ein mosse, wan es misset das ander alles. Es git im sine forme, sine swere, sin gewicht.
Steer, a. a. O.
479
;
493
.
3.
›eingeführtes Gewichtssystem eines Wirtschafts- oder Rechtsraumes, Gesamtheit aller Gewichtsfestlegungen, Gewichtsmaße‹; ütr. auch mit Bezug auf die Ordnung Gottes.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
4, 1422
f.
Gewisse Beleghäufung für das ˹Wobd. / Oobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte˺.
Bedeutungsverwandte:
2
(s. v.
1
 1).
Syntagmen:
ein g. haben, das g. ertrachten
;
etw. bei einem g. empfahen / auswegen
(im gleichen System wie
empfahen
),
etw. nach einem g. messen
;
das g. der stat, der tonnen, von Costenz
;
das eigene / teutsche / welsche / Costenzer / Tulner / Thornische / Wiener / Nürnberger g
.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 54, 27
(
preuß.
,
1438
):
van dem gewicht und der masze und ouch van cleynheidt der bier- und hering-tunnen.
Luther, WA (
1524
/
7
):
sein [Gott] wille ist sein Richtscheid, Mass und Gewicht.
Ebd. (
1527
):
das ist der schatz, mas und gewicht, darnoch Gott alle werck [...] wiget.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 213, 10
(
Hagenau
1534
):
Hetten wir alle eynen glauben / [...] / Gutten friden und recht gericht / Eyn elle / maß / und gewicht / [...] / so stunde es wohl in aller Welt.
Leisi, Thurg. UB
5, 656, 6
(
halem.
,
1358
):
das ich [...] lih im reht und redlich ... aller iaͤrlich umb ain pfunt pfeffers, genaͤmes Costenzer gewihtes.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
311, 2
(
halem.
,
1405
):
Es sol ouch ain ieglichúw stat under uns uff das von uns obgenanten von Costentz gewicht nemen, das allenthalben gelich sig, Costentzer lot und mark, damit man silber us und yn weg.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1407
):
bi was gewicht si ouch ein jegklich ding empfachent, bi dem selben gewicht sollent si ouch daz selb ding hin wider vßwegen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1413
):
daz soͤllent si wegen in der stat Undersewen und by derselben stat gewicht.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1489
):
si öffnet auch mehr daß si aignes recht haben von weegen rechter Tullner maß, weimaß traitmaß [...], ellen und geweicht.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
136, 15
;
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Müller, Welthandelsbr.
265, 9
;
332, 15
;
Zingerle, Inventare ;
Wopfner, Bauernkr. Tirol
97, 34
.
Vgl. ferner s. v.  4, .
4.
›konkrete, aus einem bestimmten Material (Metall, Stein) bestehende Gewichtseinheit als Teil der Waage, Gewichtsstück‹; in offenem Übergang dazu als Metonymie: ›das Gewichtsstück bestimmendes Maß‹; am ehesten dazu ütr.: ›Probe‹ (s. u.
Luther
), als Synekdoche auch: ›Waage‹; vereinzelt ütr. für die Waage als Symbol der Gerechtigkeit oder für eine Selbstprüfung.
Gewisse Beleghäufung für Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
einstehendes gewicht
›geeichtes Gegengewicht‹.
Bedeutungsverwandte:
,
2
(s. v.
1
 56), .
Syntagmen:
ein g. besichtigen / visitieren / eichen / messen / pfächten /
˹
brennen / märken
›das Eichzeichen einbrennen‹˺
/ erneuern / fälschen / misbrauchen / spalten / verbieten / zerschlagen / füren / haben, dem gericht / zentgrafen das g. weisen, ein g. falsch / ungerecht erfinden, der rat das g. setzen, jm. ein (falsches) g. geben, ein g. mit dem adler
(einem Eichzeichen)
bezeichnen, ein g. zu gericht bringen
(zur Eichung);
ein g. falsch, zu schwer sein
(letzteres ironisch);
an einem g. innemen / ausgeben, etw. in g. begreifen / messen, etw. mit g. auswegen
(z. B.
brot
),
die herschaft das recht über das g. haben
;
das g. von blei, an der wage
;
das colmische / falsche / (un)rechte / unziemliche / völlige / gänge / geeichte / gezeichnete / (un)gleiche g
.;
ein stein g
.;
der auschlag, die probierung / aufhebung des gewichtes
;
die wage mit g
.
Wortbildungen:
gewichtpfächter
›Gewichteeicher‹,
gewichtpfenning
›in ihrem Gewicht festgelegte Münze‹,
gewichtschüssel
›Wagschale‹ (a.1594),
gewichtstein
.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Allein di Gerechtekeit | [...] | Gar unver wandelt heldet | Und ouch mit nichte speldet | Ir wage, ir gewichte, | Mit den si gliech gerichte | Gewegen hat der pine cloz.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
10, 3
(
preuß.
,
1437
):
eyne stelen canne, [...], item 1 woge und 5 steyn gewicht.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 416, 146
(
preuß.
,
1494
):
die gewanndtschneider unnd cromer solhenn durch des gannczenn wirdigen ordens lanndt gleiche ele fwrenn, Colnisch moeszs; desgleichen die cromer gleich Colmisch gewicht.
Luther, WA (
1520
):
ein yglicher mag ein probe und gewicht nehmen, ob er ein Christen sey.
Ders. Hl. Schrifft.
3. Mose 26, 26
(
Wittenb.
1545
):
ewr brot sol man mit gewicht auswegen / vnd wenn jr esset / solt jr nicht sat werden.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
duͦ salt rechtes gewichte han § vnde in dineme huͦse rechte mathe.
Schoop, Qu. Düren
117, 30
(
rib.
,
1544
):
so en sal geyn meister hoger noch nydderer backen, dan der [...] raedt dat gewycht gesatzt.
Kollnig, Weist. Schriesh.
255, 12
(
rhfrk.
,
1579
):
außgeschaiden die den leib verwürkt oder falschen unrecht eiche, maß und gewicht oder verbottene münzen den leuten geben.
Ebd.
294, 39
(
1430
):
unrecht win- oder kornmeße, elemeß, gewicht [...] wisen wir dem zentgreffen und dem gericht.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
79, 3
(
Frankf./M.
1568
):
Jch mach die Wag / groß vnde klein / | Mit allerley Gwicht in gemein.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
sachen, dy do spisekouff, wogen, mose, elen unde gewichte an gehoren, ab dy sache dy radmanne adir der schultis zcu richten habe.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
wirf den angil, und der êrste fisch [...], den nim und tuͦ ime ûf sinen munt, sô vindestu ein gewichtepfenning
[
Luther
1545:
Stater
].
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
um 1466
):
iglich goltsmid sal haben eynerley gewichte, doran er ynnemet und usgebit.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1509
):
der richter [...] soll alle quartal bey allen kramern und höckern besichtigen, ob sie gewichte, recht ellenmass, schöne waren und handel treiben.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
O herr sich dein gewichte
[
Luther
1545, Lk. 19, 20:
Pfund
],
das hett ich verborgen in eim augfanen.
Roloff, Brant. Tsp.
180
(
Straßb.
1554
):
So hatt dein [GERECHTIGKEIT] wag ungleich gewicht | Fürwar dein sach gefalt mir nicht.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
Gwichtfechters eid. Ein jeder fechter des gewichts und der wagen soll [...].
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1530
):
soͤllent unser amptlüt [...] die gewichten erfegken, und wo sy die falsch finden, die verkoͤuffer alles, [...], verloren haben.
Maaler (
Zürich
1561
):
Jnste͂d Gewicht / das grad instadt an dem weder für noch hinder ist / Volkomen Gewicht. Sacoma.
Die Last vnd die schwere der gewichten.
Zingerle, Inventare (
vorarlb.
/
tir.
,
1479
):
dry gewychtstain von bly.
Piirainen, Stadtr. Sillein
107a, 39
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
WElch purger mit falsche͂ chaufe vmb get Iz sey der chaufman mit kurczer ellen odir mit zweyerley gewycht odir mit vnrechter maze.
Toeppen, a. a. O.
1, 33, 26
;
82, 27
;
2, 11, 16
;
Aubin, Weist. Hülchrath ; ;
Jürges u. a., Waldecker Chron. ;
Schmidt, Frankf. Zunfturk. ;
Gille u. a., M. Beheim
240, 102
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
43, 19
;
Köbler, Ref. Nürnberg
283, 14
;
ders., Stattr. Fryburg ;
Roloff, a. a. O.
327
;
Geier, Stadtr. Überl. ; ;
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
271, 20
;
Welti, Stadtr. Bern ; ;
McClean, Havich
461, 24
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 52, 39
;
750, 19
;
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
184, 24
;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Voc. Ex quo, Index, S. 
305
;
Vgl. ferner s. v.  2,
1
 2,  11,
2
 2.
5.
›pro Ware gültige Gewichtseinheit‹; genauer Sachverhalt sowie die Abgrenzung gegen 3 und 4 unklar.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
dru maze der gersten, | Der libern und der ummersten, | Die kouft ich vor dem gerichte | Mit eines pfenninges gewichte.
Den brachte man sechz hundert | Und sechz und sechzic gewichte | Goldes vor sin angesichte.
Feudel, Evangelistar
131, 14
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
do gyngen czu ym dy do uf burten czwey gewichte guldyner pfennynge
[
Mentel
1466:
zol
;
Lang
1521:
tzol groschen
;
Froschauer
1530:
schatzpfennig
;
Luther
1545, Mt. 17, 24:
Zinsgrosschen
],
unde quomen czu Petre unde sayten ym: ,uwir meister der ingebit nicht czwey gewichte guldyner pfennynge‘.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
33, 8
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
lxxx pfenninge gewichte gemacht von dem krute burgil, dy tun eynen sylberyn sagum.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
147, 22
(
osächs.
,
1551
):
Verner hott Anders Vorhoke solche obgemelte zeche dem Nikel Horn wider vorkauft in aller gerechtikeit, wie er si bekommen hott, als nemlich umb i/j c. zin klein gewichts, solchs underschidlich zu bezalen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
111, 2
(
nobd.
,
15. Jh.
):
welcher reumen will an sein erlen, die verwachsen weren, das zwen gewithe ochsen daran bestehen, so soll er’s nicht abhawen.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1472
):
hat man bey dem Hackhnfleysch gen Castelcorn geschickht xxii lb. puluer des klainn gewicht.
Ebd. (
1478
):
har x phund gewicht.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. ;
Feudel, a. a. O.
138, 9
.
Vgl. ferner s. v.
1
 6.
6.
verallgemeinert: ›Gewicht an Geräten unterschiedlichen Baues und Zweckes‹; speziell: ›Lot (Gerät zur Tiefenmessung)‹; ›Gewicht an der Uhr‹; eine ›Fangvorrichtung zu Jagdzwecken‹; ›Belastungsgewicht der Folter‹.
Bedeutungsverwandte:
(zum Lot).
Wortbildungen:
gewichtschnur
›Schnur, an der ein Gewicht hängt‹ (16. Jh.).

Belegblock:

Henisch (
Augsb.
1616
):
Gewicht von Bley an einer Schnur / damit man die tieffe des Meers erforscht.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
2186
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein uhrwerckh in einem ebenen kästlin, [...], ist mit gewichten, weiset die ordinari stunden.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1584
):
Ob ainer mit haimblichen jagen, gewichtl aufhenken, stellpäumb zu machen oder sonst haimblich schiessen mit demselben begriffen wurde.
7.
bedeutungsverwandt zu  2; anschließbar an 3.