gewaltsbrief,
der
;-(e)s/-e
, auch -Ø
.2.
›Brief, Urkunde mit einer Handlungsvollmacht‹; als Metonymie: ›Text des Briefes‹; Obd.; vorwiegend Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
einen g. aufrichten / bringen / besiegeln / innehaben / ziehen / zeigen / verhören, jm. einen g. geben / zusenden
; jn. mit einem g. zu etw. bestellen
; der g. des kurfürsten / königs, von der oberkeit, von dem herren / grafen, von der frauen / meisterin
; der benügliche / besiegelte / gute / offene / papierene / volkommene g
.; laut des gewaltsbriefes
(mehrmals); in kräften des gewaltsbriefes
.Belegblock:
doch zeygt (er) kein gewaltzbrief gemeins adels, denn nota: wer sich selbs kützelt, der lacht wol.
Gewaltbrieff machtbrief verweßbrieffe. p[ro]curatoriu͂ dinasci idem.
WO yemant võ wege͂ einer zugehoͤrige͂ person Jm gesippte des gepluets bis in den dritte͂ Grad Jn Recht zeclage͂ [...] vermainte. Vnd des einiche͂ sundern gewaltsbrief noch vrkund nit fuͤrbrechte. der mag võ desselben wegen gewalt verpurgen. oder sunst nach notturfft versichern.
Und braht och ainen gewaltbrief fúr den raͮt von der selben frowen, versigelt mit der statt insigel.
Welhen gwaltsbrief wir verhört, darin verstanden das die geginen und gmeinden inen vollen gwalt geben, zuͦ der gütlicheit und zuͦm rechten vor uns zuͦhandlen.
Gewalts brieff / da einer von eim fürsten erlangt zewalten vñ zeschalten daß das selbig sölle den krafft haben. Potestas codicillaris.
die mügen ir clag usserhalp gerichcz seczen an des hofgerichcz underschriber [...] mit offen besigelten gewalczbriefen.
Gewaltzbrief von meinem herrn von Augspurg gein Forner.
des gewalt er hat nach lautt der gewaltbrief daruͤber gegeben.
Jorgen des Enenkchel sun gwalt- und aufgabbrief von des halben hauss wegen.
Hauber, UB Heiligkr. ;
Chron. baier. Städte. München ;
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 567, 1
; Mollay, Ofner Stadtr.
50, 25
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