gewaltiger,
1.
›personal gedachtes übernatürliches Wesen von entsprechend hoher, übermenschlicher Macht‹; in den Belegen auf den Satan, den Tod und Christus bezogen; Belegblock:
Der az ist der tuvel Sathanas, | Als ich da in der glosen las, | Oder eyn ander gewaldeger.
Wir Tot, herre und auch gewaltiger auf erden, in dem luft und meres streum.
daz er [Christus] zeigte, daz sin vater were ein gewaltiger, von dem er ouch ewiclichen fürgegangen waz nach der gotlichen naturen.
2.
›Machthaber, Herrschender, Inhaber administrativer und kultureller sowie religiöser Macht‹; Obd.
Belegblock:
ir fursten herren ritter knecht | daz ist uff uch gesungen. | wan ir doch sit in duser zit | geweldiger des rechten | vnd habt dar zuͦ in uwer hant lude vnd lant | eer vnd guͦt, dar vmb so duͦt | weder die eer nit fechten.
Er [Johannes] ist och von den gewaltigern: die twingent die bosen geweltiger
[dies letztere zu 3].
Sú giengent sich beratent, | Bischoff und schribere, | Pharisey, gewaltigere, | Dú pfafhait alle gemaine | Wider Ihesum altersaine.
der Jlsung was alter burgermeyster und was kein gewaltiger desselben mauls ze Augspurg.
3.
›Gewalttäter‹, insbesondere im Bereich von Eigentumsdelikten, Einbruch, bei Vergehen gegen die Kirche, Zwangsanwendungen aller Art, z. B. bei Nötigung; Syntagmen:
den g. begreifen, zu hand bringen, zu gerichtes hand bringen
; die g.
(Subj.) abstehen
›von etw. ablassen‹ und
[+ Hauptsatz], die g. etw. rauben, jm. etw. nemen
; der teufel mit den gewaltigern die sünder
[wohin] ziehen, von gewaltigern überlaufen werden
; die g. der kirche, der freiheit
; wehe den gewaltigern
.Belegblock:
wenn wir [...] den geweldiger yn unrechter scheinbarlicher tat begriffenn han, [...], so wellen wir das rechen.
die von Sanct Michel haben [...] viel vleiß vorgewanth, das die gewaldiger abgestanden und dem pfarrer Raum gelassen den toden coͤrper zcw begraben.
Also daz der tuvel ark | Mit den gewaldegeren stark | Glicherwis sam mit czenden scharf | Di sunder zut da er ir darf.
Abir von den tagin Jôhannis des toufêres sô lîdet di craft daz rîche der himele, und die gewaldigêre
[
die gewalt thunLuther
1545: ]
roubin iz. Wirdet ein man uberloufen in sime huse oder in sime gemache, [...], von gewaldigeren [...], di da triben unrechte gewalt in deme huse.
We uch gewaldegeren | Und ouch uch glizeneren!
die rauber vñ gewaltiger die den leüte͂ das jr nemen mit gewalt.
ob der richter ruefet daß man solch gewaltiger zu gerichts hanten nemben solt, solt sich niemant zuwidersezen.