gewaltherre,
der
;
-n/-n
.
nach Ausweis von Reihungen mit
(erb)grundherre, landherre, pfandherre, schirmherre, vogtherre
›eine mit obrigkeitlichen Aufgaben im Verwaltungs-, Rechts-, Ordnungs-, Straf- und Schutzbereich vorwiegend der unteren Ebenen betraute Person‹;
vgl. (
der
57.
Nahezu ausschließlich mosfrk. / rhfrk.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
der halbe gewaltherre
›die halbe Gerichtsbarkeit Innehabender‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1,  1.
Syntagmen:
jn. für einen gewaltherren bekennen / weisen
;
der g. des dorfes, einer herlichkeit, über das gefängnis, über gewaltsachen, über die übeltäter
.

Belegblock:

Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1504
):
haint die gesworen [...] bekaint [...] den abt van Bruwilre vur einen scheirmhern und gewalthern.
Grimm, Weisth. (
rib.
,
1516
):
wysent sy minem gnedichsten herren [...] vur eynen halben gewaltherren.
Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1568
):
und kounnen hochgemelden curfursten vur einen gekuren land- und gewaltherren und den herren von Holcherratt als pfandherren in statt des curfursten.
Ebd. (
1547
):
erkennen wir scheffen oder geschworn dieses gerichtz [...], die herren dechant und capitel zu st. Gereon vur erbgrund- und gewaltherren ihrer hoch- und herligkeit zu Kriell.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gewaltsherren über die gefencknuß vñ übelthaͤtter verordnet. Capitales triumuiri.
Aubin, Weist. Köln/Brühl ;
Loersch, Weist. Boppard ;
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. ;