gewalten,
V.;
keine regelmäßigen Formen belegt; also wohl unr. abl.; vgl. dazu wie zu den semantischen Bezügen ; Wortbildungsverweise hier auf gewalt
(der
) bezogen. – Älteres und mitteres Frnhd.; starke Häufung in Verstexten.
Syntagmen:
etw
. (Akk.obj., z. B. die christenheit / zunge
) g
.; e. S
. (Gen.obj., z. B. des mutes, der keuschheit
) g
.Belegblock:
Der stein vortribet die gicht | Und daz leben uf heldet, | Also treit und geweldet | Jhesus Crist sine cristenheit.
wer nu sines mudes geweldet | das her di kuscheid reine heldet.
2.
›rechtsentsprechend über etw. / jn. herrschen; jn. zu ordnungsgemäßem Verhalten zwingen; (ein Tier) zähmen‹; Bedeutungsverwandte:
vgl. .Belegblock:
gotis ist daz riche, vn̄ er sal gewalde der diete.
sie sint wol hohes lobes wert, | mit maneger richen gunst | Der zepter wil gewalten, | recht und unrecht zerspalten.
Das er [geyst] schwitzet und greist, | Das thier zu wider-halten, | Zu zemen unnd zu gwalten.
den sol er pfenden; mag aber er sin nit gewalten, so sol er in rügen miner frowen.
3.
›unrecht handeln; jn. nötigen, zu etw. zwingen; (Tiere) quälen; sich gewaltsam erheben, auflehnen‹; Belegblock:
[Der teuvel] sal sin [erbe vient] an allen sachen | Gewalden und in leiten | Zu des menschen arbeiten.
Nach dem jetzt die grimmigen Lawen | All Thier fast trutzen vnd bedrawen | [...] | Mit wuͤten, toben vnd gewalten | All Thier so trutzlich vnderhalten.
Waz wider got gewalten wil, | Daz wirt von in [Di engel Potestates] vertriben.
waͤr dnatuͤr damit geswachet | daz mans praͤch und pezzer machet, | so hiet got auch muest gewalten, | do er prach die ee der alten | und die pezzer machet seit.
4.
›etw. / jn. besitzen‹; in Flüchen: das der übel geist sein gewalte
›daß ihn der Teufel hole !‹; Syntagmen:
mit Gen.obj.