gewülke,
gewülken,
vereinzelt
gewölke,
das
;
-es
(zu
gewülke
)
/ -n, -r
sowie
-wülk
(jeweils zu ).
›Gewölke, Ansammlung von Wolken‹; in den Belegen oft in Zusammenhang mit den Folgen (Regen, Gewitter, Unwetter) gebraucht; mehrfach ütr., z. B. auf ›Getriebe, Treiben, äußere Betriebsamkeit‹; ›Sündenverfallenheit‹ o. ä.
Nahezu ausschließlich obd.
Bedeutungsverwandte
(bzw. bereichszugehörig):  1, ,  1,  1, , , (
der
), , ; zur Ütr.: (
das
1.
Gegensätze:
 1, (
das
5.
Syntagmen:
g. machen, das g. ver- / zertreiben
;
g
. (Subj.)
sein, sich erheben / stützen / zusammenziehen, am himmel zeigen, g. hagel geben, regentropfen fallen lassen, jn. von etw. abtreiben
;
ane g. nicht regnen, die sonne ane g. aufgehen, aus dem g. wasser herabfallen, der stern durch g. hin scheinen, in dem g. sich dunst arbeiten, etw
. (z. B.
ein haus
)
sich mit g. erfüllen, von dem g. ein bliz fallen, von dem g
. ›Treiben‹
abgescheiden sein
; ˹
das g. der traurigkeit, der sünden
˺ (gen. explicativus);
das g. in js. mut, mit hagel / schlossen
;
das dicke / dunkle / erschrökliche / furchtsame
›furchterregende‹
/ klare / lautere / schwarze / trübe / verborgene / weisgraue g
.;
die art der gewülke, der sintflus vom g. herab, der himmel mit g
.
Wortbildungen
gewulken
›aufkommen (von Gewölk)‹ (dazu bdv.:  1, ),
gewülkschade
wohl eine Aderschwellung, die mit Wettererscheinungen in Verbindung gebracht wird,
gewülkstern
›Stern, der Wolken beeinflußt (?)‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
es gieng nur ein nebel odder tunkel gewolcken auff wie ein thaw.
der gnaden himel ist mechtiger denn der sunden gewölcke. [...], der sunden gewölcke vergehet.
Ders. Hl. Schrifft.
Sach. 10, 1
(
Wittenb.
1545
):
So bittet nu vom HERRN Spatregen
[
Wormser Proph.
1527 /
Froschauer
1530:
raͤgen wolcken
]
/ So wird der HERR gewolcken machen / vnd euch Regen gnug geben / zu allem Gewechse.
Gille u. a., M. Beheim
124b, 469
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
an alle wirrung | diser stern tag und naht erschin | durch nebel und gewulken hin.
Ebd.
435, 49
:
weren alle regen trapfen klain, | was ir yë gwulken vallen liess.
Voc. Teut.-Lat.
m vv
(
Nürnb.
1482
):
Gewulcken od’ vinstern od’ dunckeln. nubilare. i. obscurare.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Das Gwuͤlck der Trawrigkeit vertreib, | Das Liecht der Glory bey vns bleib.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
so blibet der geist hie in geistes art [...], abgescheiden sinde von allem gewúlk und gewerbe der nidren dingen.
von dem [Mensch] alles gewúlken und timber nebelheit vertriben ist [...], wie mag der so rehte wol ein summerliche wunne haben !
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
lont úch abe dem snitterjone nút triben kein regen oder gewülkene manigerleige trug und getrenge.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
do ward daz haus gotz derfúllt mit eim gewúlcken
[
Luther
1545, 2. Chron. 5, 13:
Nebel
]:
noch die priester mochten nit gesteen vnd gedienen durch den nebel.
Sudhoff, Paracelsus (
1525
/
6
):
das pulver ist der stein art und das wasser der gewülk art.
Ebd. (
1527
):
laß schlahen one angesehen zeichen des himels oder dergleichen die zwo adern, die ir anatomei geben durch den gewülkschaden, das seind die, so under und ob dem gewülkschaden schwarz, knodert und geschwollen anlaufen.
Ebd. (
1525
/
6
):
wiewol das auch ist, das von etlichen orten mer gewülch gênt als von andern, [...]. als nemlich bei dem zephyro und austro seind der stern am meristen der nassen gewuͤlch und bei borea und euro die truknen gewülch, auch die warmen gewülchsternen bei euro und austro.
Goldammer, Paracelsus
5, 181, 20
(
1530
):
diser wasserflus wird sein die letzt sindtfluß, nicht vom gewolk oben herab, sunder die stein und die felsen werden erdrenken die erden.
Glatz, Chron. Bickenkl. (
önalem.
,
um 1640
):
erzaigte sich einsmals augenblicklich ein zorniger, finsterer himel mit so schwarzen, forchtsamen gewilk.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
waverr sie zu anfangs ains ieden wetters oder das sich das gewülk zu aim wetter zusamen ziehe, solchen segen sprechen, werde sie sicher sein.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1563
):
zú aubents zwischen 7 und 8 uhrn hat sich ain gar seltzams und erschrocklichs gewelck am himel erzaigt.
Niewöhner, Teichner
25, 54
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
vraw [Maria] dein guͤt mag nieman verlainen | mit dem gewulchen noch mit den stainen
(in einem Bildzusammenhang).
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
18, 11
(
tir.
,
1464
):
durch ir [prëdiger] lëre wërdent erleüchtët die vinstern herczen vnd das verpargen gewülkhen der sünden von dem waren liecht Christi.
Qu. Brassó
5, 421, 39
(
siebenb.
,
1609
):
Den 17. Augustii sein die [...] Heuschrecken in Burtzeland kommen, und sein auf die 3000 Meinschen hinausgegangen mit [...] Gekläpper und han sie nicht auf kinnen treiben, denn es wor an dem selben Tag Gewulken.
Vgl. ferner s. v. , ,
1
.