gewäfen,
auch
gewäfe
und (in 1 Beleg)
gewapen,
das
.
›Waffen, Bewaffnung; Rüstung‹; meist ütr., dann: ›als Waffe gegen Anfechtungen gedachte religiöse und moralische Tugenden‹.
Älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
2
 2,
2
 1, .

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Zu disen gelazen schefen | Haben sie in ark gewefen | Gewunnen, engestliches wer | Kegen dem vil seligen her.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Gewofen mag man wol vuren. wenne man veret dorch gerichtes not.
Thiele, Minner. II,
31, 624
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
is ist eins rechten ritters cleit | das demudekeit hem wone by, | doch stoltz her van gewapen sy.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Do sprach der alde: Wir haben verworfen vnser gewefene, das ist: ruwe, geduldikeit, demut, gehorsam vnde armut.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Als zuͦ eim dieb seit ir aufgegangen mit geweffen vnd mit stecken
[
Luther
1545, Mt. 26, 55:
mit schwerten vnd mit stangen
]
mich zefachen.
Ebd. (
Straßb.
1466
):
Vasst eúch mit dem geweffen
[
Luther
1545, Ephes. 6, 11:
harnisch
]
gotz das ir múgt steen wider die lagen des túfels.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
der in ainen kamph wil gan, der salbet sich und sin gewaͤfen mit oͤle, daz in sin vigend nit begrifen mugent.
do er solte striten [...], do hiess im der kúnig Saul sin gewaͤffen an legen.
si [minne] ist ain gewaͤffen der hailgen hertzen: dem si striten hilfet, der gesiget.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
und kament Karlo so nach, daz sy in und sin ritterschaft sachent und ir paner und alle ir gewef, das schon und wunnenklich von gold schein.
Din schilt und sper und alles din gewef ist klein.