getrost,
Adj.
– Gehäuft Texte religiösen, auch didaktischen Inhalts.
1.
›zuversichtlich, vertrauensvoll in Erwartung von Künftigem, fest, sicher im Glauben oder in einer weltbezüglichen Erwartung‹; Syntagmen:
g. handeln / predigen / reden / sterben / streiten, g. zu jm. beten
(z. B. zu got
) / sprechen, g. etw. fordern, den mund auftun, zu etw. helfen, jm. g. die sorge befelen, g. denken, das [...]
; der getroste mut, die getroste hofnung / zuversicht
.Belegblock:
Das laß ich euch [...] zcum zceichen, das Jr mein seitt [...], seidt nuh getrost.
Das ist [...] eine grosse herrligkeit vnd freyheit, das wir gestrost vnd künlich zu Gott beten mugen.
fordert nur getrost
[
freyFroschauer
1530: ]
von mir Morgengabe [...] / ich wils geben. Ebd.
5. Mose 31, 6
: SEid getrost vnd vnuerzagt / fürchtet euch nicht.
Ebd.
2. Makk. 6, 28
: Das sie [Jugent] willig vnd getrost / vmb das herrliche / heilige Gesetze willen sterben.
Da das Esopus merckt / sprach er jhm getrost zu / vnd sagt / lieber Herr / [...] / der sach ist wol rath zufinden.
der getresten hoffnung, daß solche [...] sucht dardurch vermittelst göttlicher hilf, [...], nit wenig geringert werden soll.
2.
›keck, bedenkenlos, verwegen‹; wohl auch: ›frei, übermütig‹.Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Wortbildungen:
getrost
der
) ›Beherztheit‹ (s. u. den Belegkommentar zu Helm
).Belegblock:
das ist nicht ein Christ, der [...], sondern welcher die Bilder getrost stuͤrmet.
das sie
[Fürsten u. a.]
Götter sind [...], des sie sich gar getrost uberheben. wenn ers nachlesset odder aus furcht das maul nicht getrost auffthut und straffet on ansehen der person was zu straffen jst.
streichen sie [rotten] die See durch / vnd rauben getrost was sie kónnen.
Ein boͤß Maul schaͤndt vnd schmaͤcht getrost / man wird des Schandflecks nicht bald loß.
Wen her ir sante sinen geist | Der ir getrost
[möglicherweise ist
getorst, geturst zu lesen]
gab aller meist | Vor kunigen und vursten. gar viel Leute / die nicht allein kein schew haben / frembd Gut anzuruͤhren / Sondern was sie nur ergrappen oder ergreiffen koͤnnen / getrost abwuͤrgen / schlachten.
Mein herz jüngt sich in hoher gail | und ist getrösst, erlösst von lieber hand.