getriebe,
das
;
–/-Ø
.
1.
›übles Treiben, Machenschaften (negativ bewertet); Wirken, Tätigkeit (positiv bewertet)‹;
vgl.  2.
Nur nrddt. und omd. belegt; oft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
 2,  3, , (
der
3, ; vgl.  8, ,  1,  4,  1, ,  3, (
das
1.
Syntagmen:
ein g. verursachen
;
js. g
. (Subj.)
böse / hart sein
;
sich durch ein g. nicht spalten lassen, vor dem g. etw. geschehen
;
das g. der feinde, des teufels / schalkes / babstes, des heiligen geistes
;
das böse / gnadenreiche g
.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
es ist ja kein mutwill noch mein getrieb oder sach.
Ebd. (
1535
):
es ist eigentlich des leidigen Teufels werck und getrieb.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Diz geschach von dem getribe | Des tuvels der die juden reit.
Ders., Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Der Juden volke allen gar | was alzu bose und zu hart | daz getrib und des lebens vart.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Rebh.
41, 304
(
Zwickau
1536
):
[ehleut] laßen sich nicht spalten | durch unfal oder fremde lieb, | noch klafferei und bös getrib | das ehlich band zureißen !
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
15, 74
(
Zwickau
um 1540
):
durch gottes gnadreichs getrieb / also auch fort durch diß buͤchlein weitter verursacht.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
das die Prophetischen wort vnd Spruͤche / [...] aus anregung / getrieb vnd eingebung des Heiligen Geistes / [...] geschrieben sind worden.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
154v, 36
;
Dietz, Wb. Luther .
2.
›Getriebe einer technischen Einrichtung, Räderwerk‹; speziell: ›Mahlwerk der Mühle‹; ›Hebevorrichtung eines Brunnens‹.
Wirtschaftstexte.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
259, 14
(
preuß.
,
1411
):
vor 1 getryb
[der
mole
]
1 lot und vor anwelle, tragebenke und ander cleynot 1 fird.
Ders., Gr. Ämterb.
98, 8
(
preuß.
,
1440
):
4 czappen, 2 hauwen, 1 getrib und 1 pfanne.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
150, 30
(
osächs.
,
1570
/
7
):
soll der hausmarschalch das zeugholz und allen andern vorrath, so zum mühlwerk gehörig, als krumling, schaufeln, wellen, getriebe, keilen, kloben, holz, steine, [...], zur stette schaffen.
Ebd.
147, 16
:
was aber die tegliche haushaltung der mühlen [...], es sei an kampfraden, getrieben, wasserraden, wellen, [...] und dergleichen anlanget.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1524
(
oobd.
,
1607
/
11
):
6 messine gedrüeb mit ihrer zugehör, die auf die grosse plech gehorn.
Rechn. Kronstadt
3, 526, 16
(
siebenb.
,
1549
):
paravit 2 cirulos ad Well et drÿf reng an das Gedrÿf asp. 40.
Vgl. ferner s. v. .