getreiben,
V., unr. abl.
1.
›etw. von der Stelle bewegen; (das Gemüt) von etw. abbringen‹; auch: ›jn. vertreiben‹.Phraseme:
etw. (farende habe) getreiben und getragen
(rechtssprachlich).Syntagmen:
die farende habe
auch: ›Vieh‹, ein pfand g., jm. das gemüte getreiben
; einen stein von einer stat g
., jn. von dem erbe g
.Belegblock:
Daz en [stein] ein har noch ie getribe | Von der stat an der her lac.
Wirt einem manne gesatzit kistinpfant oder allirhande varnde habe, di man getriben unde getragen mac.
2.
›etw. (negativ Bewertetes) tun, treiben; etw. (positiv Bewertetes; seltener) ausüben, etw. (z. B. ein Bergwerk) betreiben‹; auch: ›(ein Wort) brauchen, (Reden) führen‹.Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
andacht / unfuge / kurzweil, gebärden, worte / reden / unkeuschheit, viel irtumes g
.; des bergwerkes, eines werkes g
.Belegblock:
Als her dan bi sinen tagen | [...] | Des valschen irretumes | Getribet vil.
Da lebete er [Paulus] nicht wan palmen vruchten [...] vnd mochte anders werkes nicht getriben.
das sy sulchs vorlyehen bergwercks, [...], dester bass mogen getreyben.
swenn der mensch di andaht getreibet daz in dvͤncket si ste auf dem hohsten so schol er daz hertz heben.
we den frouwen, die getriben | solch unfuge.
als er nun das lang getrieb, | Mit seim gesprech die hantwerck schmecht.
Do er dis lange getreib in grossem getulte, do rief ime vnser herre zuͦ ime us dirre welt.
Bolte, a. a. O. ;
Roloff, Brant. Tsp.
587
; Andreae. Ber. Nachtmal
470, 21
; Steer u. a., RS Bertold
434
.‒
Vgl. ferner s. v. .