gesund,
Adj.
+ Uml.
1.
›körperlich sowie (weniger betont:) geistig und psychisch gesund, im Besitz der Lebenskräfte, die man mit guter körperlicher und sonstiger Verfassung verbunden sieht‹; insofern offen zu ›stark; kräftig; frisch; munter‹; meist vom Menschen und seinen Organen, aber auch von größeren Tieren gesagt.
Phraseme:
gesunde tage
›Gesundheit‹ (Analogbildung zu
siechtage
).
Bedeutungsverwandte:
, (Adj.) 1,  1,  5,  2, .
Gegensätze:
 2, ˹ (Adj.) 1, ˺ (mehrfach), (Adj.) 1, .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
das haupt
)
/ j
. (z. B.
der knabe
)
g. sein, g. zu etw
. (z. B.
zu wollust
) [sein],
g. an leib und sele g. sein, j. / etw
. (z. B.
das haupt / herz / auge, die gäule
)
g. werden, j. von siechtagen, von der krankheit g. werden
›von der Krankheit genesen‹,
gesund sein, das [...] / um [...]
;
jn. / etw
. (z. B.
die welt
)
g. machen
(auch ütr.),
jn. leiblich g. machen
,
jn. an etw
. (z. B.
an der gicht
)
g. machen
›jn. von etw. heilen‹, mixtura verborum:
die krankheit gesund machen
,
gesundlich genesen, g. aufstehen, das alter g. erlangen
;
der gesunde fus / leib, das gesunde auge / or / vieh, die gesunde hand / vernunft, die gesundliche wolfart
; ˹
gesunden leibes
;
bei gesundem leibe / wesen, in gesundem stand, mit gesundem leib
, jeweils ›in guter Gesundheit‹ o. ä.˺ – Wbg.:
gesundbrunnen
›Heilquelle‹,
gesundlich
1,
gesundring
›gesunderhaltendes Amulett‹ (a. 1617),
gesundstein
ein Stein mit entsprechender Funktion,
gesundstube
›Stube, in der das letzte Stadium einer Holzkur (Kur mit Franzosen-Holz; s. ) verbracht wurde‹ (a. 1632).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Incolumis Gesundt muͤglich frisch / starck wollmuͤgend.
Alberus, Barf. (
Wittenb.
1542
):
Bruder Simon erwecket einen Todten / macht ein kranck Pferd gesund.
Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 38, 9
(
Wittenb.
1545
):
da er [Hiskia] kranck gewesen / vnd von der Kranckheit gesund worden war
[
Cranc
, M. 14. Jh.:
genesin waz
;
Wormser Proph.
1527:
mit dem leben daruonkam
;
Froschauer
1530 /
Eck
1537:
was (wider) gesundt worden
].
Ebd.
Mt. 8, 8
:
Herr [...] sprich nur ein Wort so wird mein Knecht gesund.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
Gott aber wolle gleichwol Land vnd Leuten zu trost dieselben noch lange bey gesundem wesen, [...] erhalten.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Man vrâgete eines einen siechen menschen. warumbe er got niht enbæte, daz er in gesunt machete.
als der sunnen schîn tuot den siechen ougen wê und den gesunden wol.
Wackernell, H. v. Montfort (Hs. ˹
wmd.
,
15. Jh.
˺):
Hern Jonas, der verborgen was | dry tag in eynes fisches wamm, | das er gesuntlich da genasz.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
,Ich heißen‘, sprach sij, ,Siechdagen, | Und wo ich finden Gesunde Dage, | So fahe ich an mit yn zu ringen‘.
Perez, Dietzin
1, 319, 13
(
Frankf.
1626
):
da die Natur sich mit einem Mittelmaͤssigen an Essen vnd Trincken lest benuͤgen vnd darbey auch in gutem gesunden Standt verbleibt.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
Den gesunden
[
Luther
1545:
starcken
]
ist nicht nôt des arzedes, abir den die sich ubele gehabin.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
28, 17
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Siech zu arbeit, gesunt zu wollust, darzu zam und wilde ist sie.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
67, 7
(
omd.
,
1487
):
Ist doch nich gebürlich darūb. allein gesuͥnth zcu sein das einer ehliche wergk vorbringe Adder darūb allein ehliche wergk üben das er gesuͥnth bleÿbe.
Gille u. a., M. Beheim
75, 64
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Got schuff die menschen, man und weib, | Adam und Eva, an dem leib | volkumen an gepresten | Als leut die frisch und gsunt sein pey | irn rechten wirden als pey drey | und dreissig jarn im pesten.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
das alles und auch ewer gesundlich und glucklich wolfart haben wir mit sondern frewden empfangen.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
18
):
Vor eim Jahr war ich frisch vnd gsund, | Het groß Backen wie ein Laidhundt.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
3, 2
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
daz dekein ander wis behörlicher was, das gesunt gemachet wurde unser krankeit.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 388, 2
(
Hagenau
1534
):
Wenn die gewle ausßgedrusen / so werden sie gesundt hernach.
Maaler (
Zürich
1561
):
Es was nichts Gsunds an jm [...]. Durch artzney wider Gsund werden.
Wyss, Luz. Ostersp.
5002
(
Luzern
1571
):
Das ich hab ein krancken menschen gmacht | Am Sabath gsund vnd widerbrachtt.
Heydn. maister
5r, 15
(
Augsb.
1490
):
gefraget wer saͤlig waͤr. Er sprach / der gesund ist am leib vnd an der sele.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1563
/
4
):
wann ains in todsnöten leg, sollen die gesonden ain treulich, gemain gebet thuͤn.
Ebd. (zu
1552
):
hat man angefangen, [...] den berg oder rundel mit ainer starcken maur einzuͤfassen und den spitz zuͤ dem Gesundbrunnen aus dem graben herab fieren lassen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Du͂rr vnd gesund / leicht von tugent / vnnd mit gelt vnbeschwert / ist armer gesellen spruch.
Wenn die leut gesund sein / so is der artzt kranck.
Gesunde vernunfft [...]. Der bey guter gesunder vernunfft oder verstand ist. [...]. Ein gesunder Leib ist besser / dann Gelt vnnd Gut (groß Gut) Gelt vnd Gut kan man werben / aber nicht einen gesunden Leib. Gesunder Leib ist uͤber alle Reichtumb.
Der Gesunde ist vnwissent reich. [...]. Ein Vilfraß wenig gesund was
(ff. weitere Sprichwörter).
Klein, Oswald
12, 30
(
oobd.
,
1416
):
ir zarter leib geit freud und wunn, | und wër ich siech, si macht mich schier gesund.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
541
(
oobd.
,
1607
/
11
):
allerley gesundtstainlein zu einem armbendlin.
Mieder, Lehmann. Flor. ; ; ;
Quint, Eckharts Pred. ;
Strauch, Par. anime int.
74, 1
;
Schönbach, Adt. Pred. ;
Feudel, Evangelistar
12, 11
;
27
;
v. d. Lee, a. a. O.
26, 32
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Gille u. a., a. a. O.
81, 155
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Ott-Voigtländer, Rezeptar
203v, 21
;
216v, 18
;
Gilman, a. a. O.
1, 204, 2
;
Wyss, a. a. O.
9155
;
Eschenloher. Medicus ;
Anderson u. a., Flugschrr.
25, 6, 28
;
Klein, a. a. O.
65, 12
;
121, 14
;
Schmitt, Ordo rerum
485, 27
;
Voc. Teut.-Lat.
m iijr
;
Dietz, Wb. Luther f.;
Tpma
4, 440
f.;
Vgl. ferner s. v.
3
 5,  1,  8,  6, , , .
2.
›wohlbehalten, unversehrt (von Personen)‹, dann gebraucht, wenn aufgrund des Geschehens oder der Handlung des Textes die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung gegeben war; vereinzelt von Sachen, dann: ›unbeschädigt‹.
Phraseme:
mit gesund
›wohlbehalten‹;
jn. gesund lassen
›jm. das Leben schenken, jn. am Leben lassen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  2; vgl. (Adj.) 1,  1.
Gegensätze:
.
Syntagmen
(in allen Belegen als präd. Attr. gebraucht):
g. hinnen faren, (wieder) heim, in die insel, in das vaterland kommen, sich g. sehen
›wiedersehen‹,
jn. wieder g. daheim haben, jn. g. fangen
, [wohin]
füren, die arche g. dem sündflus entfüren
.
Wortbildungen:
gesundheit
2.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Tob. 5, 22
(
Wittenb.
1545
):
der Engel sprach / Jch wil deinen Son gesund hin vnd her wider füren.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
ne mach man in [vredebrekere] nicht vahen gesuͦnt, Swe tot wuͦnt her ist, man sol in vor gerichte voren vnde richten ouer in.
Froning, Alsf. Passionssp.
4209
(
ohess.
,
1501ff.
):
snidet uff Baraban die bant | und losset en gesunt zu hant !
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
daz her [Jhesus] von dem tode erstunt | an dem drytten tage und waz gesunt | von aller marter.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 420, 24
(
Hagenau
1534
):
Gesundt sehen wir uns.
Jörg, Salat. Reformationschr.
31, 4
(
halem.
,
1534
/
5
):
der schiffman und gubernator / so die arch Noe gsund und ganntz / entfuͤrt dem sündfluß / aller erden.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gsund vnd frisch auß dem ellend vnd grosser gefaar widerumb in sein vatterland kommen.
Dreckmann, H. Mair. Troja
14, 7
(
oschwäb.
,
1393
):
mit gelüklichen wind komend si in kurtzen tagen in die inseln Colcos gesund und frisch.
Ebd.
25, 18
:
die enpfiengend in mit grozzen frauden und sagtend lob den göttern, die in mit gesund her wider hetend gesant.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
und befalhe in got mitt weynenden augen in sein huͦt, das der wär sein helffer, und in mit gesundt her wider schicket.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
der vnd alle gnedigklich vnder seinem schutz vnd schürm erhalten / vñ vns wider mit guͦter gesundtheit in den Portum ans land hat verholffen.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Da von chŭmpt er mir haim gesunt, | Der nie geviel noch nie ward wunt.
Karnein, Salm. u. Morolf
414, 1
;
Wickram
4, 32, 4
;
Dreckmann, a. a. O.
17, 28
;
Fischer, Eunuchus d. Terenz .
3.
›in derjenigen – meist, aber nicht unbedingt gesunden – körperlichen und geistigen Verfassung, die als Voraussetzung für den Vollzug von Rechtsgeschäften, insbesondere im Bereich des Erbrechts, gilt‹.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme
bei gesundem leibe / leben
o. ä.; dies oft in formelhafter Verbindung mit weiteren Voraussetzungen:
mit bedachtem mute / willen, bei guter vernunft, wolbedacht, wissend
.
Wortbildungen:
gesundheit
3.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
hat aber de dote man der guͦlte vorgeten noch gesuͦnder oder an sinem totbette vnde mach he dat irtuͦgen self dritte, deme he gelden scolde, her behalt sin guͦt.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
als mich myn geselle Petir vormals zcu syme gute mit offinbaren schrifften und instrumenten offinbar bestetigit hatte by syme gesunden leibe, dornoch an syme sichbette vor erbaren luthen alle syn gut unde erbe unde gerethe gegeben hat.
sintdemmole das der man in gehegit ding komen ist gesund mit bedochtem mute.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
119, 12
(
thür.
,
1474
):
daz Hanß Krebiß by gesundem lebin unde in guter vornunfft synem elichem wybe im gerichte unde geheyter bang eyne wese [...], eyne schüne, eynen gartten, [...], erblichin uffgegebin [...] habe.
Ebd.
285, 36
:
darnach so muß er dy gaben unde synes ohemen gesuntheyt bewisen met deme volstendigen vorsegilten briffe.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1375
):
lantgrafe ze Burgenden hat versetzet wissent, gesunt und wohlbedacht, mit uͥnsern guͦten fruͥnden und ander witziger luͥten rate, durch fride und gnade willen des landes, luͥten und guͤtern, kuͥnftigen unfrid ze versehenne [...].
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1378
):
was ouch er der egeschriben húser [...] oder des varenden guͦts versetzt oder verkoufft [...], es si wenig oder vil, bi gesundem oder mit krankem lip oder in dem todbett.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1384
):
die frow Elisabet von Hornstain gesundes libes gewaltig ir sinne und beschaidenhait.
Ebd. (
1387
):
verkuͥndent, daz wir beiduͥ sament mit gesuntheit uͥnser lib vernuͥnftig der sinne bedäht des muͦtes mit rät uͥnser fruͥnd [...] mit den nach geschribnen guͤtern [...] tuͦn welten.
Küther, UB Frauensee
211, 34
;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Vgl. ferner s. v.  1.
4.
›der Gesundheit (des Menschen) zuträglich, förderlich; den Genesungsprozeß fördernd‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
eier / kräuter / fleisch / geismilch / (regen)wasser / wein g. sein, grüne farbe den augen, freude dem leibe, grobe speise den gesunden g. sein, etw
. (z. B.
schwitzen
)
jm. g. sein, jm. etw. zu trinken g. sein
;
der gesunde luft, die gesunde arznei / speise
.
Wortbildungen:
gesundlich
2.

Belegblock:

Harms u. a., Alberus. Fabeln
98, 20
(
Frankf./M.
1550
):
Dieweil du bist im bad jetzundt / | Vnd schwitzest / das ist dir gesundt.
Perez, Dietzin
1, 206, 27
(
Frankf.
1626
):
dz ich einen Bruͤgel erwischt / vnnd dermassen auff jhn schlug / daß wenig gefehlet / er were daruͤber todt blieben / vnd vns zu einer Pasteten worden: welche vns dann allen sehr gesundt gewesen.
Menge, Laufenb. Reg.
4024
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
wer gebresthafft wäre | Von der wassersuchte swäre | [...] | Dem were der warme [luft] gesúnder me.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gsundtlich / dz gsund ist vñ gsundtheit bringt.
Plant u. a., Main. Naturl.
297ra, 5
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
des herzen frode vñ friheit ane boͤse geluste ist dem libe gar gesunt.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Das wasser soll nit allain zu drinken hailsam und gsundt sein, sonder auch [...].
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gesund / heilsam͂ / zur gesundheit dienlich.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
under allen wazzern ist rainz regenwazzer daz gesündist.
der mervisch flaisch ist sterker und gesünder die pei dem gestat wonent.
Bastian, Runtingerb.
2, 24, 31
(
oobd.
,
1392
):
mir ist nicht gesuͤntter ze trinkchen, dann Nekcherwein.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
74, 974
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
158
;
Sappler, H. Kaufringer
26, 87
;
Plant u. a., a. a. O.
296
vc, 6;
Vgl. ferner s. v.  5,  2,  4,  1.
5.
›von Sünden erlöst, befreit (oft von der Seele gesagt), gerechtfertigt, selig‹; auch: ›heilbringend, befreiend‹.
Texte religiösen und (seltener) didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 10,  4, ; vgl. , , (Adj.) 2, (Adj.) 7.
Gegensätze:
 2; vgl. , .
Wortbildungen
gesundmächer
(dazu bdv.: , ),
gesundmachung
2.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
auff das wir gesund wurden inn unser seelen.
Ebd. (
1533
):
und der gantz leib so rein und helle wird werden wie die sonne [...], Und endlich so gesund, selig und vol freuden jnn Got.
Jan.-Off.
61, 29
(
rib.
,
14. Jh.
):
in myme vleissche sal ich got seyn
›sehen‹
minen gesuntmecher.
Voc. Ex quo O
336
(
15. Jh.
):
Osee ein gesunt mecher.
Ebd. S
103
:
Salvator ein heilant uel gesunt mecher.
Froning, Alsf. Passionssp.
162
(
ohess.
,
1501ff.
):
daruß wart ich [Lucifer] vorstoisßen | [...] | viel tieff in der helle grunt! | darumb werde ich nummer gesunt !
Ebd.
1408
:
und
[
mer
›wir‹]
wisßen daselbe vor war, | das hie ist eyn gesuntmecher uffinbar | alle wernde zu trost und zu selikeyt ! | er ist, der unser borden treyd.
Ebd.
7753
:
went du myne [Maria] gesuntmecher byst: | do hoist mich entbunden | von alle mynen sunden !
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
wer sîne sêle wil gesunt machen, der verlûsit sie.
Feudel, Evangelistar
16, 24
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Des menschen sun ist nicht kumen czu totene dy sele, sundir sy gesunt czu machene.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
84
(
Nürnb.
1517
):
Das umbgee auch nit, das das leiden des suns gots genungsam ist für alle menschen [...], das auch sein macht würkt in gesuntmachung und fürenthaltung.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1379
):
do wir unsern willen darin gegobent, zuͦ stunt do worent wir gesunt und gerech worden.
Wyss, Luz. Ostersp.
9883
(
Luzern
1545
):
dess danck ich, herr, von hertzen dir, | das du bist gnedig gwäsen mir | vnnd mich erlöst hast diser stund. | dess ist min arme seel gesundt.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
mit der theoloy, die die verwünten selen ertzneien und gesundt machen von iren sünden.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
37, 88
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
die engel von des pristers mund | got vater tunt das opfer kund; | das ist uns hie auf erd gesund.
6.
›gesund, ohne Mangel (von Sachen unterschiedlicher Art), in dem Zustand, den Sachen zur maximalen Erfüllung ihrer Funktion haben sollten‹; speziell von der
lere
: ›unverfälscht‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1545
):
Sie sind warlich recht tol [...], die Roͤmischen Esel, bey gesunder vernunfft, das ist ein monstrum
(Beleg auch zu 3 stellbar).
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
17, 35
(
Frankf./M.
1563
):
zu Jericho warff er saltz in einem newen glaß in den brunnen / unnd das boͤse wasser ward gesundt.
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 1, 7
(
Leipzig
1520
):
tzu erkennen wie gesunt sein lere sey.
Opitz. Poeterey
13, 7
(
Breslau
1624
):
wie die bienen / welche jhr honig auß den gesunden blumen saugen / vnd die gifftigen kraͤuter stehen lassen.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
den wirten [...] allen wein [...] in rechte, gesünde vaß zue ziehen.
Roloff, Brant. Tsp. Widmung
81
(
Straßb.
1554
):
welchem auch sein tugendt / das ist Gottsforcht und standthafftigkeit bei der reinen waren gesunden leer des Heiligen Evangeliums gelont hat.
7.
bedeutungsverwandt zu
2
.