5.
›auf eigenen Vorteil, Nutzen orientiertes Handeln des Menschen‹; speziell und deutlich negativ konnotiert: ›geschäftliches Gewinnstreben, Verlangen, Gier / Sucht nach Reichtum und dementsprechendes Handeln‹; in Texten der Mystik wird das ichbezogene Vorteilsstreben als dem Menschen von Natur aus anhaftend gedacht, als ein Streben, das selbst das religiöse Bemühen in Richtung auf ›egoistisches Schielen nach dem Himmelreich‹ verkehrt und das deshalb zu überwinden ist (z. B. durch
das lassen
5,
das leiden
1; 2); in reformatorischen Texten steht
gesuch
im Gegensatz zum selbstlosen, in christlicher Freiheit gründenden Handeln; als Metonymie an die Spezialisierung ›Geschäftsstreben‹ anschließbar: ›erreichter Gewinn‹ sowie ›Wucher‹; auch: ›Unkosten‹ (vgl. den Belegkommentar zu
anschließbar, offen zu 6.
Texte der Sinnwelten ,Religion / Didaxe‘ und ,Recht‘.
Syntagmen:
g. treiben, den g
. ›Gewinn‹
fordern / nemen, jm. den g. geben
;
der g. in jm. verborgenlich würken
;
an js. g. seinen geit verstehen, das gebet ane g. füren, etw. ane (alles) g
. (also
frei, freiwillig, umsonst
)
/ aus g
. (im Gegensatz zu:
aus liebe, aus freiwilligem herzen
) [tun],
sich mit g. reich machen, wieder die warheit stellen
;
der g. des geniesses / gewinnes / nutzes / wollustes / lones / verdienstes / geldes, eines trostes, der genügede, ruhiger tage, weltlicher dinge
(jeweils genitivus objectivus: ›Streben nach ...‹),
der g. des fleisches, der creaturen / naturen
(jeweils genitivus subjectivus);
der arglistige / böse / eigene
(vielfach) /
eigennnützige / leide / natürliche g
.;
das absterben der gesucht
.