gestürme,
das
.1.
›Unruhe, Menschenauflauf, Störung der sozialen Ruhe; militärischer Angriff‹; auch ›Unglück‹.Syntagmen:
ein g. anfängen / halten / machen
; ein g
. [wo] kommen / ausgehen, sich erheben
; das g. des volkes, das g. feuers halb
.Belegblock:
Hant dye Nuysser myt eym verdraegh | By Oeuerportz gehalden | Eyn gesturm all vmb dye grauen.
Da kam ein gsturm zentum̄ und um̄ in dem land hinwëg, das man (flöcht) an filen orten.
2.
›Ungestüm, Gewaltsamkeit‹; ütr.: ›ungestüme Entschlossenheit‹.Belegblock:
mit grôzem gestuͦrme
[
gecheMentel
1466: ;
vngestumigkeitLang
1521: ;
sturtzu͂ge͂Froschauer
1530: ;
sturmLuther
1545: ]
gînc inwec di gancze herte [der
swîn]
snellîche in daz mer. 3.
›Anfechtungen religiöser Art, Verwirrung aufgrund eigenverantwortlichen, weltzugewandten Lebens und Handelns; Unruhe aufgrund mystischer Innerlichkeit‹.Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Belegblock:
Al gestürme und unvride kumet zemâle von eigenem willen.
fleucht vnd vorbirg dich vor de͂ gesturme außwendiger werck.
da haben sie [würm] zu allen zeiten ain gesturme | gar ungeheür.
alle dise wisen und gesturme und dis werg, und in denen enwil Got keine wise nút wonen.
ist in im [mensche] gestilt alles gestúrm, gedenke, bilde und formen: denne kumet Got.