gespräche,
Adj.
1.
›beredt, redegewandt, eloquent‹ und damit positiv konnotiert (meist); auch negativ konnotiert: ›redselig; schlagfertig; flott (in seinen Sprüchen)‹; bei positiver Konnotation im Orientierungsfeld mit  123, , , (Adj.) 3,  2, , ,  24, ,  2, ,  5, , , , , , ; bei negativer Konnotation im Orientierungsfeld mit ,  1, , ;
vgl. am ehesten  1.
Gehäuft berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
, , , .
Syntagmen:
j., die zunge g. sein, j. in gastereien g. sein
;
der gespräche gelerte, die gespräche zunge
.
Wortbildungen:
gesprächheit
(a. 1425).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
gesprêche unde wîse, | vorbesichtic, minnesam, | gerêtic und ôt êrsam | was er [degin] an alle sînre tât.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Eime gibet her die list | Daz her vil gespreche ist.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1578
):
in geselschaften kurzweil verzalt, in gastereien gespreich und angeneim gewesen.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Geschwetzig. Redbar. Redgebend. Gesprechig. Prachtredig.
Voc. Teut.-Lat.
n iiijv
(
Nürnb.
1482
):
Gesprecher. redsamer. redlicher od’ außsprechlicher. eloque͂s.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Sin zunge was gespræche wol | Aller suͤssi und wishait vol.
Jörg, Salat. Reformationschr.
121, 17
(
halem.
,
1534
/
5
):
eyner geschwinden vernunft / weltlich / wol gespraͤch / schimpfig / und spitzfündig allwegen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ein gesprecher Gefehrte ist einem auff der Raise wie ein Rollwagen.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Thitus Livius ist alz gespreͣch und weizz gewesen, daz vil volkches auz vrömden landen gen Rom chömen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Ist gar schwenkig gewesen und gesprêch, hat mit worten guet possen gerissen.
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›unangenehm lautend, schrill, bellend, laut (von der Stimme)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , (Adj.) 1.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
246, 84
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
In seinen werken resch und gëch, | mit warten kleffig und gesprech.
3.
›sprachenkundig‹.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1450
/
80
):
in funfferley sprach was er [Karl] genyet nnd wol gesprech, under denselben er die deutzschen sprach am liebsten het.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
das paulus ist gewest gesprecher in seiner eigen zungen. daz ist in hebreisch wenn in einer fremden zungen das ist in kriechisch
(auch zu 1 stellbar).
so hab ich funden gar ein wolerfaren vnd gesprechen man in den beiden zungen.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 390
.