geschämig,
Adj.
›verschämt, schüchtern, züchtig, keusch; bescheiden; schamhaft; von Bescheidenheit zeugend‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, , , ; vgl.  1.
Gegensätze:
vgl. , , .
Wortbildungen:
geschämigkeit
(16. Jh.).

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
Apostel ist eben so vil gesaget als ein gesandter [...]. Dieser name ist ein geschemig name, unnd doch geleich wol hoch unnd ehrlich, dartzuͦ fuͤret er ain grosse demuͦt.
Sachs (
Nürnb.
1547
):
Geschemig pueln, parmherzig kriegen | Mues oft mit schant erliegen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
Dorumb es gezimpt dem bischoff zesein vnberesplich. ein man eins weibs: einen getemperten. einen witzigen. vnd einen gezierten. einen keuschen
[Var. um 1475-1507:
geschaͤmig
;
Luther
1545, 1. Tim. 3, 2:
sittig
].
einen herberger. einen lerer. | nit einen weins truncken.
Das heilig weyp vnd das enthebig
[Var. 1477-1490:
geschaͤmig
]:
ist ein gnad vber genad.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
mainten unser altväter, die Teuschen, das weiblich pild wär etwas als sunder begabt von got und der natur, züchtiger, geschämiger.
Die alten Teutschen [...] haben’s dafür gehalten, die weiber sein etwas geschämiger und heiliger, auch künftiger ding von natur kündiger.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Alle vernu͂fftige Menschen haben gefallen an züchtigen vnd geschaͤmigen Leuthen.