geschämig,
Adj.
›verschämt, schüchtern, züchtig, keusch; bescheiden; schamhaft; von Bescheidenheit zeugend‹.
Wortbildungen:
geschämigkeit
Belegblock:
Apostel ist eben so vil gesaget als ein gesandter [...]. Dieser name ist ein geschemig name, unnd doch geleich wol hoch unnd ehrlich, dartzuͦ fuͤret er ain grosse demuͦt.
Geschemig pueln, parmherzig kriegen | Mues oft mit schant erliegen.
Dorumb es gezimpt dem bischoff zesein vnberesplich. ein man eins weibs: einen getemperten. einen witzigen. vnd einen gezierten. einen keuschen
[Var. um 1475-1507:
geschaͤmig;
sittigLuther
1545, 1. Tim. 3, 2: ].
einen herberger. einen lerer. | nit einen weins truncken. Ebd. Var.:
Das heilig weyp vnd das enthebig
[Var. 1477-1490:
geschaͤmig]:
ist ein gnad vber genad. mainten unser altväter, die Teuschen, das weiblich pild wär etwas als sunder begabt von got und der natur, züchtiger, geschämiger.
Die alten Teutschen [...] haben’s dafür gehalten, die weiber sein etwas geschämiger und heiliger, auch künftiger ding von natur kündiger.