geruht,
part. Adj.
1.
›rechtlich, politisch, wirtschaftlich unangefochten, unbehelligt (auf Personen bezogen)‹;
Rechts- und Wirtschaftstexte, Chroniken.
Phraseme:
in geruhter gewer; mit geruhter hand
.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  5, , .
Syntagmen:
nur als präd. Attribut belegt.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
4, 74, 11
(
preuß.
,
1453
):
Gnediger herre, hette euwir gnade uns in unserm bunde, [...], geruwet und ungemuhet gelassen, [...], so weren alle unsire sachen, schelungen und vil guttes, [...], bynnen landes gebleben.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1560
):
und das haus zu Dusseldorf [...] mir vur min heilichsgut zebetirmt were, gerast und geraut
(hierher?)
sol pliben sitzen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
da nam kaiser Karl gelt von dem von Mailant und ließ in gerut sitzen.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
also kam Friderich us und wart ime ouch etwas landes derumb gegeben, daz er künig Ludewigen geruͦwet lies.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
Wolt aver der lehenherr daz lehen dem selben nicht leyhen, so sol er varn an den lantzherrn, der sol ims leihen, und sol er dann domit sitzzen geruͦt.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
welcher seine perkrecht ain jar und tag unersprochen bei einem der inner landes wonhaft ist in nutz und gewer gesessen ist, mag er daß bezeugen als recht ist, der ist hinfür darumb gen menigklich geruet.
Toeppen, a. a. O.
5, 410, 31
;
Mollwo, Rotes Buch Ulm ;
Mell, Steir. Weinbergr.
142, 13
;
2.
s.
2
 3.