gerstenwasser,
das
.
›verdünnter Gerstenbrei (als einfaches Nahrungsmittel und als Arznei für verschiedene Zwecke, darunter die Wundbehandlung)‹;
zu  2.
Gewisse Beleghäufung für medizinische und pharmazeutische Fachtexte.
Syntagmen:
g. trinken
;
das g
. (Subj.)
feuchten / külen, jm. helfen
;
etw. sam ein g. gestaltet sein, jn. gleich wie ein g. stossen
›zermalmen, zerstampfen‹;
etw. mit g. mischen / sieden / waschen, etw. in g. sieden / zerlassen
;
das warme / weisse g
.

Belegblock:

Follan, Ortolf. Arzneib.
28, 16/17
(
rib.
,
1398
):
so sprychit galienus, dat von arczedie ny so gut wurt alz gerstenwaszer, want et colet vnde vuchtet.
J. W. von Cube. Hortus
91, 16
(
Mainz
1485
):
der same͂ sal woͤl gereyniget werden von den vßern rynden vnd sall den syeden in gersten wasser.
Menge, Laufenb. Reg.
5559
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Nach der lässi ist gesunt | Tyriack mit essich nemen In | Oder mit altem claren win | Gemúschet mit gersten wasser reyn.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Allzit müssest hunger, durst liden | Und was gern essest miden, | Du müssest ain gersten wasser trincken | Und wurd umb dich gar übel stinken.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô daz ezzen nu gekocht ist in dem magen, sô wirt daz weiz und klâr gestalt sam ain weiz gerstenwazzer.
Niewöhner, Teichner
175, 66
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
nur gersten wazzer und geislitz | daz helf im wol und nichtz paz.
Wedler, W. Burley. Liber
117v
(
moobd.
,
v. 1452
):
Da diser [...] verurtailt ward von dem wüetreich Nicrotonte [...] vnd man in styes mit ainem stössel geleich als ain gerstenwasser.
Follan, a. a. O.
83, 30
;
116, 19
;
Haage, Hesel. Arzneib.
3v, 9
;
20r, 5
;
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
338v, 22
;
Menge, a. a. O.
5379
;
Pfeiffer, a. a. O. ; ;
Strauss, A. v. Villanova dt.
152v, 33
;
Voc. Teut.-Lat.
l viijv
;