gerstenkorn,
das
;
–/-er
+ Uml.;
ein Teil der Belege auch als
gersten korn
lesbar.
1.
›einzelnes Gerstenkorn; Frucht der Gerste (kollektiv)‹; das einzelne Korn steht zeichenhaft für ›Kleines, Unbedeutendes, Geringfügiges‹.
Phraseme:
ein scherwasser, darin drei gerstenkörner
[+ Verb; z. B.
schwimmen
] ›ein äußerst ärmliches Essen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
daz dru maz das gersten korn | Hete, daz merke, toube, | Daz ist der geloube | Der heren drivaldikeit.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
44, 6
(
Frankf./M.
1550
):
fuͤnd ich tausent edelgstein / | Jch acht sie all zumal gar klein / | Ein gersten korn ist nicht so fein / | Dannoch solt mirs viel lieber sein.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Idoch ist daz gersten korn | Alumme eckecht, unde vorn | Spitz, bleicher varwe buzen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Da das gerstenkorn sitzt / da kan das Rockenkorn nicht hinkommen / das ist / wenn der Magen voller Biers ist / so will er kein essen einlassen. Das Gerstenkorn huͤlfft so wol / als das Rockenkorn.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz gerstenkorn gibt niht sô guot mel sam andreu korn.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
92, 1532
;
2.
ein kleinstes Maß, offensichtlich ein Apothekergewicht; ›Zwanzigstel eines Skrupels‹.

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
75, 100
(
Mainz
1485
):
als vil als eyn scropell wieget das ist zwentzig gersten korner swere.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
176, 14
(
Frankf.
1535
):
Welcher von seinem [Smaragdus] abschabet oder feiloten zu drincken gibt acht gersten korn schwer / dem der da gifft genossen hat [...] / so kompt er dauon.
3.
s.  4.