gerstenkorn,
das
;–/-er
+ Uml.;gersten korn
lesbar.1.
›einzelnes Gerstenkorn; Frucht der Gerste (kollektiv)‹; das einzelne Korn steht zeichenhaft für ›Kleines, Unbedeutendes, Geringfügiges‹.Phraseme:
ein scherwasser, darin drei gerstenkörner
[+ Verb; z. B. schwimmen
] ›ein äußerst ärmliches Essen‹.Belegblock:
daz dru maz das gersten korn | Hete, daz merke, toube, | Daz ist der geloube | Der heren drivaldikeit.
fuͤnd ich tausent edelgstein / | Jch acht sie all zumal gar klein / | Ein gersten korn ist nicht so fein / | Dannoch solt mirs viel lieber sein.
Idoch ist daz gersten korn | Alumme eckecht, unde vorn | Spitz, bleicher varwe buzen.
Da das gerstenkorn sitzt / da kan das Rockenkorn nicht hinkommen / das ist / wenn der Magen voller Biers ist / so will er kein essen einlassen. Das Gerstenkorn huͤlfft so wol / als das Rockenkorn.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
92, 1532
; 2.
ein kleinstes Maß, offensichtlich ein Apothekergewicht; ›Zwanzigstel eines Skrupels‹.Belegblock:
als vil als eyn scropell wieget das ist zwentzig gersten korner swere.
Welcher von seinem [Smaragdus] abschabet oder feiloten zu drincken gibt acht gersten korn schwer / dem der da gifft genossen hat [...] / so kompt er dauon.