gereitschaft
I
die
.
– Beleghäufung für das Md., keine oobd. Belege.
1.
›innere Bereitschaft zu etw.‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1486
):
Sij hie in gerietschaft der boissen, wille man ieme dat silver guetligen wedergeven.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
ein ander gobe, daz ist die senftmuͤtige miltekeit, die fuͤrt den menschen in einen hoͤhern grat zuͦ der hoͤhsten gereitschaft, wan sú benimmet ime alle ungeordente trurikeit.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 124
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Alsus machet die vorgande gnade eine gereitschaft, zuͦ entpfahende die andere gnade, do men inne verdienet ewig leben.
Vgl. ferner s. v. .
2.
›Ausrüstung verschiedener konkreter wie abstrakter Art; (oft:) Kriegsausrüstung; Ausrüstung für handwerkliche Tätigkeit oder zu sonstigem Tun‹; generell: ›fahrendes Gut, Fahrhabe‹; metonymisch: ›Verfügung über die Ausrüstung‹; ütr.: ›Mittel, Hilfe, Unterstützung für eine nicht konkrete Tätigkeit‹;
vgl.  34.
Phraseme:
(am ehesten hierher, oder auch zu 1):
gereitschaft tun
›mit dem Nötigsten versorgen‹;
in gereitschaft sein
›zu einem Beitrag, einer Leistung bereit sein‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  1, , ,  12, ; vgl. (
das
1, (Subst.).
Syntagmen:
g. anweisen / füren / haben / kaufen / machen / sehen / vertun, g. im munde haben
›über verbale Mittel verfügen‹,
g. ingelten lassen, jm. g. lassen, zu etw. geben
›jm. die Mittel zu etw. zur Verfügung stellen‹;
etw. in g. haben, sich in g. schicken, sich mit g. zusammen tun, etw.
(z. B.
ein gut
)
zu g. machen
;
g. des herren, der schiffe, der pönitenz, sturmes g
. ›Ausrüstung zum Sturm‹;
die g. von medizin, zu einem briefe, zum bau
;
der arzet, das volk mit g
.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Do schuf sie [juncvrowe] ane sumen, | E ir zurgienge die craft, | Daz ir wart gereitschaft | Zu einem briebe.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6391
(
rib.
,
1444
):
Der penitentien ampt ind gereitschaff | Machent dir [pilgerim] guyt recht ind wrache dar aff, | So dat du segehaft werdes mit eren.
Ebd.
6444
:
So saltu wissen mit warheit | Dat du yn [licham] sterckes weder dich also | Ind yme de gereitschaff gifs dar zo, | Da mit dat he dich krege | Ind veryrret van dynē wege.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1464
):
bidden wir u. gn. dienstlichen, dese sachen zo bedenken ind geneitlichen zo voegen, daebij wir der gemeinden gereitschaf doin mogen.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
594
(
Köln
1476
):
Sy hatten all storms gereytscafft, yr hemer ind yr swert.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
bracht lantgreve Henrich [...] ein grois volk mit gereitschaf ind woulden Lins belegen.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1572
):
Das die rentmeister alle gereitschaft zum ban, [...], eichen und dennen hulzer und bort zu nutz [...] ingelten sullen laissen.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1455
):
zwei smedelehen, [...], was man smeden sal zu den klocken und zu dem monster von der hern irem und von irem gereitschaft.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Da ich sach soliche gereitschafft, | Do wart ich mit schrecken sere behafft.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
gutlich bittende, ir wöllend euch mit allen den ewrern in rustigung und geraitschaft schicken.
begern, inen die zway pesten geschutz, nemlich die zwu notschlangen mitsampt kugeln, ainer guten anzal pulfers, buchsenmaistern und anderer geraitschaft, darzugehörig, zuzeschicken.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
88, 2
;
Meijboom, a. a. O.
8554
;
Hilliger, Urb. St. Pantaleon ; ;
Lamprecht, a. a. O. ;
Baumann, a. a. O. ;
Thiele, Minner. II,
12, 41
;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
558, 28
;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Voc. Teut.-Lat.
l viijr
;
Vgl. ferner s. v. (V.) 5, (
das
8, , , ,  4.
3.
›Barschaft, bares und zur Verfügung stehendes Geld‹;
zu  5.
Md./nrddt.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
524, 5
(
preuß.
,
1374
):
100 m. an gereitschafft, item an schult 1100 und 40 m.
Ebd.
669, 39
(
1443
):
Disse nochgeschreben gereithschafft czu Slochaw: primo der huskumpthur 5 rynsche gulden und 5 m. guttes geldes.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
dat unse heren vanme raide etzlich gelt [...] hinder sich umb des besten willen genomen hetten, dat ouch alda in gereischaf is.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
das sy sunderunge unde teilunge gethan haben an varnder habe unde gereitschafft.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
153, 7
(
thür.
,
1474
):
so ist Hans Voil [...] deme genanten Steffan Hoendorffe zcu den tusint gulden gereytschafft unde zcu den wagenpherden unde wagengescherre nicht phlichtig zcu antwerten.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
das sie ir gut, [...] vor (XXIV) jarn verkauft und zu gereitschaft gemacht [...] haben.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
134, 17
(
schles.
,
1326
):
all ir gut, [...], is sy an erbe ader an varnder hab ader an gereitschaft.
v. Bunge, Livl. UB
4, 764, 33
;
Leman, Kulm. Recht .