gereite,
das
;
–/-e
;
zu
mhd.
gereit(e)
›Reitzeug, Ausrüstung‹
().
1.
›Ausrüstung des Pferdes, Sattel-, Reitzeug, Pferdegeschirr‹; ütr.: ›moralische Höhe‹, ›Tugendreichtum‹ (s. u. Belegkommentar).
Nobd., wobd.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. I, 2, ,  2.
Syntagmen:
das g. bereiten / finden, jm. ein g. geben; das kluge / köstliche / übergüldete gereite
.
Wortbildungen:
gereiter
II ›Hersteller von Reitzeug, Sattler‹ (a. 1350).

Belegblock:

v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
da [vur ziden] satzt man von der eren disch wer nit was frisch | an adels grait
[Interpretation semantisch ohne Bedenken; deshalb hierher]
, den satzt man mat | mit schanden an die leyter
[›Pranger‹].
Chron. Strassb. (
els.
, o. J.):
und gab im darumb einen zoum und ein gereit.
Golius (
Straßb.
1579
):
Frontale, stirnriemen / oder das gereid am zaum.
Brack, (
Basel
1583
):
Antela. vordergerayd. Postela. hindergerayd. Subtela. gerayt vnden an dem sattel.
Müller, Welthandelsbr.
173, 35
(
schwäb.
,
1506
):
ain sort samat [...]: da machn sy gerait und roßdeckin darauß.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1452
):
vil junckfrawen, gar kostlich mit guldin und samatin klaidern umbgeben, mit schönen sateldecken und zemen und geraiden.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Gegen zwain jaren ane pin | Ward geraitte beraitt.
Sattel und geraitte clüg | Waz türre und kostbar genüg.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
181, 11
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 498
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v.
1
(V.).
2.
›Turnier‹ oder ›Schlacht, Feldzug‹ (Bedeutungsansatz unsicher).

Belegblock:

Piirainen, Stadtr. Sillein
50b, 36
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Constans wart auch erslagen czu franchreich an einem geraide.
3.
›Stundenglocke‹.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
als ich [...] mich gewante | In solicher pine und arbeidt, | Da horte ich das gereidt, | Die zijtklocke von dem convente.