gereisig,
Adj.
– Obd.
1.
›zum Kriegszug ausgerüstet, bewaffnet, reisig, beritten‹; vielfach subst., dann im Beleg
Mell
wohl: ›in Polizei-, Ordnungsfunktion Tätiger‹.
Gehäuft berichtende Texte, auch Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Redensart:
gereisige und schulen reimen sich nicht
.
Phraseme:
der / das gereisige zeug
, auch: ›Reiterei, berittene Truppe‹.
Syntagmen:
die gereisigen bezalen / herumschicken, durch die spiesse jagen
;
die gereisigen sich der fusknechte nicht unterwinden
;
den gereisigen in den wald entlaufen
;
jn. g. machen
;
der gereisige knecht / man / spies
,
das gereisige pferd / volk
;
der hauptman / oberste über die gereisigen
;
die ansprengung / summe der gereisigen
.
Wortbildungen:
gereise
.

Belegblock:

Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
auff demselben hoffe im dorffe solt man allwegen ein gereysig pferdt haben.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
dar schickten wir in die nechsten unser stet und schlos nach unser gereissigen zeug.
Ebd. (
E. 15. Jh.
):
an dem achten tag da schlug man im den kopf ab und sunst einem geraisen knecht mit im.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
wurden etliche geschwader und rennfendlin von dem pundischen, auch der churfursten und fursten geraisigem zewg verordnet.
Sachs (
Nürnb.
1529
):
Doch sind unser geraysing pferd | Teglich zu in gefallen nauß, Gescharmitzelt in manchem strauß.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
E. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
da fiengen die von Werd 24 man von Höchstet, guͦtz geraissigs zeugs.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
und geschach in den lannden ein anschlag aynes geraysigen volcks auff prelaten.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
darnach bat er den konig, das er überschlahen lies, was 10000 man gereissig [...] gestünden.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
di ubrigen wurden fluchtig aus dem land wider gen Peham an die geraisigen, di pey der schlacht nit gewesen waren.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1651
):
so sagen sie man sol von hof selb dritter darzu komen, zwen geraisig und ein hund.
Mollay, Ofner Stadtr.
113, 10
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
so sol der hufsmid das pfert zu ym nemmen vnd sol dem geraisigen man ain anders geben.
2.
›auf einer Reise befindlich‹.
Syntagmen:
jn. gereisig machen
›jn. zum Wandernden machen‹.

Belegblock:

Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1570
):
auf das niemands kainen schaden empfach, es sei mit der weinfuer oderr sonst ain graisiger.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß (a. 
1524
).