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gereichen,1.
›an etw. / jn. heranreichen, herankommen, ein Ziel erreichen; sich ausdehnen, erstrecken; so weit kommen, daß [...]‹; auch ütr.; offen zu 2.Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B. das gut
) ferre g., j. weit g., j. / etw
. [wohin: an, auf, zu etw. / jm
.] g., mit der hand
[wohin] g
.Belegblock:
Wens aber dahin gereicht aus gnedigem willen Gottes, das jemand auch druͤber [...] sterben mus.
alse eyn man wol zuͦ ob
e
rest dar vf [muͦre] gerichen moͤge mit der hant. ir sult uferstân mit Kristô, wan er ist enoben, dâ kein natûre zuo gereichen enmac.
da sie machten die locher an dem creutz da die nagel solten ein gen / da mocht vnser herr nicht hin gereichen.
In disen grunt enmag kein geschaffen lieht nút gereichen noch gelúchten.
so verre einer ze rosse mit einem reispieß geritten und gereichen mag.
Geraicht aber daz fewr uͤber den pruch, so gilt man im nicht und tuͦt im auch chain hilff.
Reissen geraichen nahend an das Sarmatisch gebuͤrg.
2.
›jn. / etw. erreichen; etw. treffen (z. B. vom Donner); jm. zuteil werden‹.Belegblock:
Durch daz [...] wolle wir gereichen die hoe der obersten otmutkeide.
sy weynte do vil manchen czar. | ouch mochte sy en [herre] gereychen nicht.
swo zvene stent gecruciget, ir kein enkan den andern gereichen.
daz man in [doner] weder sicht noch greiffet | und verderbt, waz er geraichet.
das sie nymmer gedanck geraichet | der an weybes zuchten waichet.
3.
›(jm.) zu etw. dienen, nützen, gereichen; zu etw. beitragen‹.Mittleres und späteres Frnhd.
Phraseme:
(jm.) zum besten / bösen gereichen
.Belegblock:
Allso muste dem Adam [...] das gute gesetze, zum bösen gereichen.
das ich was nuͤtz vnd lieblich sey / | Weißlich bedenck / kuͤnstlich auffzeich / | Das euch zun ehren auch gereich.
wird es zur ehren Gottes / vnnd vnserer ersprießlichen auferbawung gereichen.
ob wol diese frembde Reysen [...] denen / so sie fuͤrnemmen / zum offternmahl allein [...] zur außbreittung jhres Namens [...] gereichen.
Herr durch dein grosse barmhertzickeyt, | Gib vns vor vnser suͤnd rew vnd leyd, | Vnd zuthun buß vnd beycht, | Die zu deynem lob gereicht.
Helffe aber der Allerhoͤchste / daß diese vnsere Arbeit [...] zu vnser Erbawung mildiglich gereiche.
das diese Traurige erschröckliche Geschichte zu euerer aller Besserung vnd Bekehrung gereichen möge.
Es wirdt dir nicht zum besten (gereichen) [...] Tibi non bene succedet.
GOtt gebe noch ferner seine Gnad darzu daß es zu seiner Ehr gereiche.
4.
›aus-, hinreichen, für etw. genügen‹.Belegblock:
doch entochte | Diz holtz nicht, noch enmochte | Gereichen, swi ez geleit | Wart.
wir merken sunt bi Marten | ain leben daz ver warten | sol sich und och die næsten | vor sel und libes presten, so vere lip und och daz guͦt | geraichen mag.