gereden,
V.
1.
›reden, sprechen (als Vollzug der Sprechtätigkeit); mit jm. von / über etw. reden, sprechen; (Worte) aussprechen; mit jm. etw. absprechen, vereinbaren‹.Belegblock:
ßo gereden die priester nit gotte ßondernn dem Bapst an teuffells statt und menschen leren yhr keuscheyt.
Mit dem auch Christus selb gered und seiner person die schlussel verheissen [hat].
Jch für wunder mich ergibe, | Kaum ich mehr gereden kan.
O ir geslechte der slangen, wy muget ir gut gereden, alse ir bose syt?
Daz ir zvnge gar erlak | Vnd gereden niht en mohte.
so sú [menschen] ie me do von geredent, so ir gebreste ie mer wurt.
das einen menschen bedunckt ettwas woͤll in ertrucken / vnnd mag nit gereden / vnd das kompt alles võ dem bluͦt des menschen.
Uff donstag [...] gerett ich aim burgemmiastar Byager, das er mir sin dochtar Elssbett zu der halgen ee gab.
Nu torst er nicht des ersten die wort seines listigen rates gereden, wann er besorgt er wurd gemerkchet.
2.
›etw. der Größe, dem Ausmaß des Gegenstandes entsprechend sagen, ausdrücken‹.Syntagmen:
js. lob / wirdigkeit g
.; nicht g., wie [...]
.Belegblock:
Ich getar nicht gedenken noch gereden mit niemande, wie vil der werlde vbels ist behalden.
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 37
.3.
›(jm.) etw. zusagen, geloben, versprechen‹.Phraseme:
gereden und versprechen
(Paarformel in Rechtstexten).Syntagmen:
jm. etw
. (z. B. keuschheit, einen zins
) g
., etw. bei fürstlichen worten, guten treuen, an eides stat, bei js. eren / wirden g., mer g. als bezalen
; gereden, das [...] / zu
[+ Inf.].Belegblock:
si geretten im dairinne bistendich ind hulpelich zo sin.
ich Heẏnrich von Ellare vuͦrgenant globen unde gereden daz in rechten guden truwen an eẏdestat daz allez zuͦ dune.
Meynen gnedigen herren seligen, [...], geredet ich, zwͤ machen ein buche und register uͤber das ampte.
Schottenloher, Flugschrr.
36, 31
; Küther, UB Frauensee
333, 2
; Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
313, 2
; Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 542, 20
;