gerbe
I
gerben,
die
;
zu
mhd.
gerwe(n)
›Hefe, Unreinigkeit, Auswurf‹
().
1.
›Hefe als Gährungsmittel, Hefe als Bodensatz von Wein‹.

Belegblock:

Völker, Antichrist
1416
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
rechte als an dem bodem des weines gerben sind, die betútent die not, die der lieb hie liden muͦß.
Bastian u. a., Regensb. UB
127, 28
(
oobd.
,
1358
):
mein herren von dem rat in ir vanchnuͤzz pracht hieten darumb, daz ich geselschaft gehabt han mit den, di di gerben herauz von Peheim tragent.
Eis, Gottfr. Pelzb.
165, 9
(
öoobd.
,
15. Jh.
):
wann man sieht an pier gerben, das man zu prot haben mues.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
37, 82
(
moobd.
,
1393
):
der wein lautert sich mit arbait, wann er gist vnd dÿ gerben auzz wuͤrft.
Schmitt, Ordo rerum
196, 29
.
2.
›Bodensatz, Unreinigkeit, Auswurf, Exkremente‹.

Belegblock:

Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz hirn ist niht ain überflüzzikait in dem menschen, sam die gerben sint, die von dem menschen koment.
daz kint nimt sein narung, daz pluot, von der muoter lebern, dar umb bedarf ez niht auzgeng seiner gerben, wan ez der niht hât.