ger,
›Begehren, Bitte, Verlangen, Wunsch, Sehnsucht, Streben, Gier‹.
Älteres und mittleres Frnhd.; Verstexte religiösen und didaktischen Inhalts, auch: unterhaltende Texte.
Syntagmen:
die g. erfüllen / haben; die g
. (Subj.) stehen / wachsen
; mit Gen. d. S., auch mit präpositionalem Anschluss; die böse / ewigliche / freveliche / geistliche / hitzeliche / liebe / scharfe / wünnigliche g
.Belegblock:
Longinus kam mit eime sper, | sines todes het er ger.
Dî armunge sol geschên | nâch sente Bernhardis jên | [...] und in geistlîchir gere.
daz ist ouch mins gelouben ger.
er sach mich stetes an in siner ewiclichen ger.
ir vindet hie nach herzen ger | obirvlozziges trankes vil.
mit dem daufe, so kere her, | vnd deufe vns alle zuͦ diser ger.
Uns moysshuys, dat man uns zieren sall, | Dar sitzen wir nae unß hertzen geer.
Ich rieff mein Secretari her, | Das ers macht nach des Pfaffen ger.
nach falschen dingen stet sin ger, | und ist ouch aller trüwe ler.
Do sohen sy vff dz oste her | Mit wūneclicher ger | Den lychten dag vff dringen.
in disen meren starp ouch er | Vnd vur nach siner sele ger.
daz ir ger | von tage ze tag wahse mer.
zu ainer hausfraun stund sein ger.
Nimb da schildt, helm, harnisch und schwerd | Und wappen dich nach heldes ger.
Sie wolten mir behalten das land | Oder darumb werden geschandt | An guͦt und an er | Unnd er bedoͤrft kainer ger.
Wo si den schimph berurten, | Do stund sein muͦt und al sein ger.
darinn erwurb er lob und eer | von got und von der welde ger.