ger,
der
;–/-(e)n
;1.
›Wurfspieß, Lanze; Speer, an dessen Spitze ein breites Eisen angebracht ist‹; dann auch ›Fischerspieß, meist mit einem Widerhaken versehen, zum Aufspießen von Fischen‹.Belegblock:
Waz ob der guldin gêr mich tœtet, | der ofte mich ze stæter liebe nœtet.
in seiner hand fuͤrt er einen scharpfen vierecketen gere.
Ebd.
122, 17
: wie vnsinnige leut schlugen sie vf die Frantzosen / mit Geren.
man soll [...] keynen fisch stechen mit dem gern des nachts noch am tage.
Und stach dich durch dez sinnes rant, | Mensch, mit seinem scharffen ger.
ausgenomen [...] daz [...] meine herren aigen lewt oder ire kind mit ainem ger giengen und koppen viengen.
2.
Bezeichnung für eine langgezogene, keilförmige Flur- und Ackerform.Rechts- und Wirtschaftstexte.
Belegblock:
1 sat. unter Morsell geren.
Ebd.
943
: 18 h. van dem geren an dem smede.
In Brechener wege eyn gere 3 m.
Von erst an an deme Butstetin wege legen czwene gern, dy haldin czehen ackere.
eyn gere myt zcwen ackerin, dy do lyn by Hanese Weyssen und by Bertolde Wusten von der marke gegen deme dorf.
zwo juchart gelegen ze Bernloch dar uff stozzet der frowe von Hailikruͥztal ger.
der Ger, lit zwischent dem weg und des Ufhofers gebraiten, git zwen tail.
3.
›gefalteter, gefranster Teil des weiblichen Leibgewandes (im Mittelalter); Schoß des Kleides, Schoß; Besatz, Verzierung des Rocks; Borte, Litze‹.Belegblock:
nim dovon eyne cleine czal und binde di in den gerin dinis mantils.
drugen si rocke mit vir unde zwenzig oder drißig geren unde lange heuken.
leg deine Eyer her | In meinen schoß, in meinen gern.
do hatten sie dann lynen gehren bis uf den enckil unde obin mit eyner snuren zu sampne gezogen.
Sye schuͤtten ym das gelt wol in den geren.
Der Sachs hilt seinen geren auf.
Geren / Falten eines Kleids.
und nam eine slinge und fünf steine in sinen geren.
Da sy nichtz sprach, da zupft si by dem geren.
ouch sol er ir die aglin vß dem geren schüttelen.
Und sol ez chain mensch in schuͤzzeln oder in dem gern tragen newr in den secken.
Ich zier in dy weiten röckh mit schmalen geren.
Voc. Teut.-Lat.
l viijv
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