gerüren,
V.
1.
›sich rühren, bewegen; (seine Hände) in Bewegung setzen‹; ütr.: ›sich rühren, politisch tätig werden‹.Belegblock:
An halß strayffet die narren-kappen. | Darnach als sie sich dorfft gerüren, | Thet sie am narren-sayl in füren.
Der siner hochen künste lide | Also zartlich gerüren kan, | Der dunkett mich ain sellig man.
das die gros stuben allenthalben vol lúten was, das sich nieman wol geruͤren mocht.
daß die Bair auß hertzog (Hansen) land sich niemant geruren torsten in Schwaben vor den Onsorgen.
Wiessner, Wittenw. Ring
2191
.2.
›etw. / jn. körperlich berühren, mit den Händen erreichen, anrühren‹; ütr.: ›etw. entsprechend dem Ausmaß der Sache angemessen darstellen‹; ›jn. bedrücken, beschweren (im religiösen Sinne)‹.Belegblock:
Mit so vil bekorungen | Daz wir sie mit den zungen | Kunnen nicht gar geroren.
Das weder füß noch hende | Ir keines mocht gerüren.
da nimet ain ende aͤllú trurkait, aͤllú beswaͤrde, aͤllú arbait libes und herzen geruͤret dich niemer me.
ob mir das geschehen moͤchte das ich geruͦrte den soͮm sines kleides, so wúrde ich sicherlichen gesunt.
Do begunde er von herzen weinen vnd getúrste den lichomen nút geruͤren.
dar umb daz die bilgerin [...] brachent des staines von dem hailigen grab, dar umb hies es der Soldan vermachen, also daz man es núntz me geruͤren kan.
Feudel, Evangelistar
62, 9
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