gepöfel,
gepöbel,
das
;
-s/–
.
1.
›(einfaches) Volk, breite Volksmenge, Leute‹;
zu  1.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
22, 66
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Chainen gewalt er doch darinnen nicht volfürt, | dasselb pedeut, das er czu seinen gnaden | gepovel, paures volk vil gwinnen wurt.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Umb mich kam das gepöfel arck.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Da hat der Anglo geredt, es sey yetzund nicht zeit zw sagen, das gepovel sey ze gross.
2.
›niederer Stand, rohe (ungebildete) Volksmasse, Pöbel‹;
zu  2.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
E. 16. Jh.
):
da gedachten sie mit dem gemeinen gepobel wol überein zukommen.
Ebd. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
sein viel loser handtwerksknechte und allerley gemeines gepöbels in der Kirchen geblieben, haben alda einen grausamen Aufruhr folgender weise geubet.
Ebd. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
ist das gemein gepöfel gantz irrigk und wolten den Probst [...] erschlagen haben.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
do liffen dy gemeinen frowen, dy mit dem gepofel warn dar in komen, uff dy stad muren.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
So warn dann etlich, nemblich ob vierhunderten aus der gemaind zu Rotenburg des gemainen geböfels nach demselben mit gewalt an die sinagog gefallen.
3.
›Kleinzeug‹; Ütr. zu 1; 2.

Belegblock:

Leisi, Thurg. UB
8, 597, 8
(
Konstanz
1387
):
daz er [...] naͤmb ij lb. den. fúr alli ding und daz gebúfel och, daz ist huͤnr, ayer und werch.