genügen,
genungen,
V.
1.
von Sachverhalten: ›jm. genug sein, genügen, ausreichen, gefallen‹.
Syntagmen:
meist ohne Subj.; mit Dat., vereinzelt mit Akk. d. P., oft mit Gen. d. S. oder präpositionalem Anschluss (
an, mit
).

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Hir muz uch mite genugen.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3370
(
rib.
,
1444
):
Want durch sij en laissen ich neit | Zo machen des mir genoeget yet.
Chron. Köln (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
der konink wart der stat gar gunstig und de Joden daden dem konink auch dat im wal genochde.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Neyn, frouwe, my genoeget ock ander dynge.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Wir getruwen des daz in genuge zu irre degelicher spisen zu alle irren ezzenen.
Feudel, Evangelistar
67, 22
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
herre, wise uns dynen vater, so gnuget uns.
Strauch, Par. anime int.
123, 18
(
thür.
,
14. Jh.
):
so inmochte der sele nummir gnugin an Gode.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Sô denne sîn wille wirt, sô wellen wir zürnen und genüeget uns niht an sînem willen.
wir enwellen sîn niht, uns engenüeget niht dar ane.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Der mensche ensol niht haben noch im lâzen genüegen mit einem gedâhten gote.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
he wolle im denne sinen cins geben, so sal im ouch genugen billiche.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
mein hawsfraw will damit nit gnugen oder gesettigt sein.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
etliche lúte engnúget nút an der mirren die in Got git.
Sappler, H. Kaufringer
7, 343
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
des genuoget den münich do.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Sol si [sel] dar an nit genuͤgen?
Sexauer, Schrr. in Kart.
264, 9
(
nöst.
,
v. 1450
):
All freytag sol sew genügen an dem prot wazzer vnd salcz ausgenomen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
so dem richter geniegen will, so mag er dieselben mit peinlicher straff fragen lassen.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
22
(
mslow. inseldt.
,
1492
):
so soll mon darczu beruff(e)nn baide taÿl vnd sol sie frag(e)n ab ÿn daran genuget.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
39, 21
;
Primisser, Suchenwirt ;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 70
;
Schmitt, Ordo rerum
605, 4
;
Voc. Teut.-Lat.
l iijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›sich genügen, befriedigen‹.
Phraseme:
häufig mit
lassen
:
sich genügen lassen
›sich begnügen, sich mit etw. zufriedengeben‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 1.
Syntagmen:
mit präpositionalem Anschluss (
an, mit
).

Belegblock:

Luther, WA Tr. (
1533
):
Jch habs verbum, da las ich mir an gnugen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
104, 1931
(
Magdeb.
1608
):
Ein jeder las sich an dem gnuͤgen / | Was sich zu seim handel wil fuͤgen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Alsô tuot der geist: der læzet im niht aleine genüegen mit disem liehte, er dringet allez vür durch daz firmament.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
Slahit nimant, noch intuͦt schaden und lâzit ûch gnuͦgen
[
Luther
1545:
benügen
]
an ûwerme solde.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
das er ime an dem rechten ließ genugen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
71, 12
(
Nürnb.
1548
):
Laß dir an meiner gnade gnuͤgen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
si lont in genuͤgen an iren wisen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
wie sie sich aber mit ainander geaint haben, das waiß ich nit, sie wißen es villeicht selb wol, daran will ich mich auch genüegen lan.
Schmidt, Rud. v. Biberach
49, 16
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Du solt alwegent me vnd me in gan vnd la dich nuͥt genvͥgen.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1377
):
Aber swer uber sein stewer sweren wil oder gesworen hat, dez sullen si sich genügen lazzen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1515
):
der sich an meinem herren nit genüegt, darumb sol im mein herr kain unmuet nemen.
Dietrich. Summaria
23v, 41
.
3.
›jn. zufrieden stellen‹.

Belegblock:

Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
hiet ich ein poten guͦt, der mir fuͤgt | und dar zu mich auch wol genuͤgt.