genäme,
geneme,
Adj.
›wohlgefällig, lieb, genehm, angenehm, willkommen, überzeugend‹.
Syntagmen
Doppelformel bei Geldwertangaben:
gänge und genäme
›gängig, gültig, anerkannt‹.
Wortbildungen:
genämheit
(a. 1466),
genämig
(2. H. 15. Jh.),
genämigkeit
›Annahme, Aufnahme‹ (2. V. 15. Jh.),
genämlich
›annehmbar‹ (a. 1482).

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
Ich habe dich ynn der genemen zeit erhoret vnd habe dir am tage des heils geholffen.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Diz mohte Got wol getun. | Iren gar genemen sun | In sumelicher liebe hiez.
Das uns der gar genäm | Noch her wider chäm.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
wmd.
,
1521
):
aber daß wir als stalbruder lang zeit bei ein gewont, mir dein red genemer dan einig geschrift.
Gerhard, Hist. alde e
156
(
omd.
,
um 1340
):
Dem tet we an allen wan, | Daz sin opphir unbequeme | Gote was und nicht geneme.
Feudel, Evangelistar
11, 27
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
keyn prophete ist geneme in syme lande unde noch undir synen frunden noch in syme huse.
Küther, UB Frauensee
235, 3
(
thür.
,
1469
):
geneme rinsche guldin unß genuget.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
319, 8
(
thür.
,
1474
):
nuwe were, die zcu der zcyt genge unde geneme waz.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
3, 28
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
di schonstin tepte von der werlde unde sidin gewant unde von golde richelichin gewurcht schone und gar geneme.
Ebd.
45, 14
:
di muncze ist geneme von alle dem das man koufinn und vorkoufin wil.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1422
):
des haben wir abgesehen soliche gneme dienste und trew.
Ebd. (
nobd.
,
1488
):
Das genemst und gröst gestift und gotshaus, darin got sol angebet werden und die toten begraben, sei die welt.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
das unser hus Gotte geneme werde.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
herumb was Abels opfer gotte geneme.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
15, 21
(
els.
,
1362
):
Wenne ie groͤsser pin ich vmbe den nammen mins herren lide, ie genemer ich imme bin.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Do was got genam ir bett.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
275, 29
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
die gnade, die, die den menschen geneme machet, die ordent den menschen unmittelichen zuo der zuofüegung dem iungesten ende.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
sú [...] geloptent im mit gedinge | Drisig silberin pheninge | Der múncze dú da genæme was.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3949
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Als wir von ainem menschen lesen, | Der begert ain soͤllich wesen | Das Gott aller genaͤmste waͤre.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
billich bistu min kneht, | wan du ön mich bist selten genem.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
niemant ist ain genæmer weissage in seins vater lant.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
81, 164
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Der doyge chnecht, der ist seim herren gnaͤmer.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
17, 26
(
tir.
,
1464
):
Sich an, wie genem doch ein söliche prëdig got sei.
Dies., Imitatio Haller
69, 18
(
tir.
,
1466
):
aber das tugenthafft leben das ist got genëm.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
108, 18
(
Venedig
1483
):
mit der gnade so machet got den menschen im geneme.
Morrall, Mandev. Reiseb.
71, 5
;
Sappler, H. Kaufringer
13, 314
;
Gereke, Seifrits Alex.
4219
;
Drescher, Hartlieb. Caes. ;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 36
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 296
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 69
;
Schmitt, Ordo rerum
499, 33
;
668, 13
;
Voc. Teut.-Lat.
k viijr
;
Voc. inc. teut.
h viijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vorarlb. Wb.
1, 1121
.