genucht,
die
.
›Genüge, Befriedigung, Genugtuung; Überfluss, Fülle verschiedener Dinge, Reichtum, Freude‹.
Gehäuft Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, , (
das
1.
Wortbildungen:
genüchtlich
›gerechtfertigt‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Set da liden sie die not | und alles leides genuht | immer ane gotes huht.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
abir got hât mit genucht | sî tûn wachsin zu der vrucht.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
In der wusten wilde | Gab in Got der milde | Von der himelischen vruht | An sele, an liebe die genuht.
Eichelen und obez vrucht, | Der in bernder genucht | Die wiltnisse gab genuc.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Von wydem begriffe sij [die stat] mich duchte, | innen und ussen kostlich und fol gnochte.
Helm, Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Der spise sie sich generten | [...] | von der wustenunge genuht | beide wurze und ander vruht.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Spiset uch aller vruchte! | Paradysis genuchte | Sal uch undertenic sin.
Jahr, H. v. Mügeln
114, 886
(
omd.
, Hs.
1463
):
wann ir kumt in Naturen stat, | der ritter da ein swester hat, | die ist gar rich und heißet Zucht: | bi der ir findet all genucht.
Pyritz, Minneburg
1007
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Aber sie ist doch schuldig niht | Liep zu haben einen man, | Der sie niht ynnen bringen kan | Mit keinerleye genuchten.
Gille u. a., M. Beheim
160, 13
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
du aphul in dem paradeis, | du manna und du himel speis, | du ewige genuchte.
Thiele, Minner. II,
14, 73
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
der summer frölich es erfúlt | mit manher hand genúcht.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1355
):
Dise wunne und genúchte die do dem geiste geschenket wirt.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
do wart große genuhte fruhte und wines.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel,
369
(
schwäb.
,
1455
):
Das merckent recht und eben! | Was alle menschen leben, | Das bringt uns ir genucht.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Wann an ir leitt grosz genucht.
Adrian, Saelden Hort
6069
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
er und dú usser welte, | sin wip, do lepten mit genuht.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1971
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Und uff den braiten esten sin | Wonot manig lieplich foͤgelin. | Die noment alle mitt genucht | Alle spis von siner frucht.
Schmidt, Rud. v. Biberach
109, 12
(
whalem.
,
1345
/
60
):
daz ich bi Cristo genuͥchtlich vnd ewenklich muͥg sin.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Daz künde ich allen mit genucht.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz ertrich ist och vol siner erbaͤrmde, won er git im alle die genuht der wir und allú creature leben sont.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 110
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
so ist dein kraft gar unverschart, | die voll genad hat dich pewart | mit aller gut genüchten.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 70
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;