genot,
genöte,
Adj.,
genotes,
Adv.;
zu
mhd.
genôt(e)
›eifrig‹
(f.).
1.
›eifrig, beflissen, unablässig; sehr‹.
Älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft gebundene Texte religiösen und didaktischen Inhaltes.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Die zwu natür mit solchen fleis, | Unser und sein, das im kein flücht, | Mait aüs erkorn, | In von uns dringt genottes.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Dis heilige sacrament das toͤwet und vertoͤwet alles das boͤs ist [...] und wirffet es us und ab gnote.
Karnein, Salm. u. Morolf
470, 2
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
des name die jungfrauwe genot war.
Sappler, H. Kaufringer
14, 608
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
si liefen baide gar genot | aus der kamer für die tür.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
waz unlútseliges, ungestaltes und gebresthaftiges an in ist, daz bergent sú genote.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1408
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Sin minn, die zwinget mich so gnot, | Das ich müß gon năch brot.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
daz predigten si vil genote.
Niewöhner, Teichner
283, 106
(
moobd.
,
1360
/
70
):
da von ist dem menschen guͦt | daz er genot sein peicht tuͦt.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›notdürftig, Mangel leidend, mangelhaft; kaum‹.

Belegblock:

Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
585, 23
(
halem.
,
1441
):
Were aber, das die vass also gnoͤt oder zem teil enweg und zerbroͤchen weren, so sond sy imm doch so vil vassen wider schaffen, das er zuͦ vierzig eymer wins vassen habe.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
demnach ist es im teutsch als los unverstendig genot ding, so im latein ganz clar hel und lauter ist.