genossen,
V.
1.
›sich zu etw. hingezogen fühlen, sich zueinander gesellen, an etw. teilhaben‹.
Syntagmen:
mit Dat. d. P./S., auch mit präpositionalem Anschluss (
an, zu
).

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
swellich sibbe sich zwischen deme nagele vnde twischen dem hobede genozen mach an gelicher sibbe de neme ouch daz erbe geliche.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Wan wo der reich dem armen wil genossen.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Und wer sich im nit wil genossen, | Wird er martern und tribulieren.
Ebd. (
Nürnb.
1563
):
Wann wer sich zu in thut genosen, | Der hört nichts guts, und sicht nichts guts.
Thiele, Minner. II,
13, 133
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
die sich in ir geselschaft wollenn genossenn.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Dar an suͤll wir unß stosszen, | Und hassen alle falscheit | und unß tzuͦ guͦttem gnossen.
2.
›sich mit jm./etw. vergleichen, sich mit jm./etw. gleichstellen, mit etw. gleichkommen‹.
Syntagmen:
mit Dat. d. P./S.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
ir grozen, | Die sich Gote wolden genozen, | Saget, muget ir nu vechten | Wider Got unsen trechten.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Uf var ich und wil setzen | Hin in der himle vletzen | Minen stuel und genozen | Mich Gote deme grozen.
Sachs (
Nürnb.
1564
):
Mit heuchlerey und mit liebkosen, | Sich eim tellerlecker genosen.
Gereke, Seifrits Alex.
7938
(
oobd.
, Hs.
1466
):
dem chaiser Allexandro, [...] dem sich nyemant chan genossen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
210, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Dar kom der künig Patroclus | mit fünfftzig scheffen, des sterck niempt mocht genossen.