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genist,
das
;
zu
mhd.
geniste
›Nest‹
().
1.
›Geflecht des Nestes, Nest (meist von Vögeln)‹.
Wortbildungen:
genistbaum
.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Sein eygen Kindt zu haußzins gibt, | Der kleinen Sperling thut verschonen, | In seim genißt vnd sunst leßt wonen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Dü strausse trüg die zwen man | Für ain holl on allen hass | Da der würme geniste was.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
ich hab gehoͤrt von aim geistlichen mann das in ains ritters hoff was ain genyst der starchen, mann und weibleins.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
A. 16. Jh.
):
Wer wildprädt oder gnistpaum zu nahent slecht, der ist verfallen v ℔ lx ₰.
Ebd. (
16. Jh.
):
der da sparber haimblich abtrueg oder fieng oder ain gestel mit gnüst wißentlich niderschlueg.
2.
›Gebüsch, Gesträuch, Geäst‹.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Da kam ein Weydman her gezogen, | Der trug ein Koͤcher vnd ein Bogen, | Verbarg sich heimlich ins genißt.
3.
›Dreck, Unrat, Staub, Abfälle aller Art‹.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
320, 5
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der [han] flog auff ainen mist. | Er gieng in dem genist | und suchet seine speise.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
das nit die wind múgind durch die treschung die sprúer oder gnist darin bringen.
Haszler, Kiechels Reisen (
schwäb.
,
n. 1589
):
Der ander berg aber [...] solle allein von dem unrat oder gnischtt, so mann aus den heüsern kert, gemacht und zusamengetragen sein worden.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;