geneigen,
V.;
zu
mhd.
geneigen
›beugen‹
().
›etw. (z. B. den Kopf) neigen, hinwenden zu jm./etw.; sich hinneigen, richten auf etw.‹.
Syntagmen:
mit präpositionalem Anschluss (
zu
, vereinzelt auch
an, in
und
gegen
).

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Bekante der geist sîne blôze abegescheidenheit, er enmöhte sich ûf kein dinc geneigen.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
7, 43
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Der syn und die gedancken des menschen hercz, die sein genayget czu dem ubel her von seiner jugent.
Bobertag, Eulensp. (
Straßb.
1515
):
Vlenspiegel stund darby vnd begund zuͦ gneigen mit vil gefertes.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
er waz ôch als arm do er an dem crúce stuͦnd, daz er nit so vil hatte daz er sin hobet moͤchte genaigen.
swenne sich dú sele genaiget under sich an die creature, so wirt si erblendet.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
737
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Darumb mag si czu gutem vnd zu pösem sich prawchen vnd genaygen.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
4, 19
(
noobd.
,
1347
/
50
):
Nu stet mein sel so gar in seygen, | Das ich mich nicht tar geneigen
[möglicherweise zu
geneigen
, V., unr. abl.]
| In den götleichen grund.
Ebd.
27, 8
:
unde mag auch die sunne sich niht mer genaigen gegen unserm haubtpunct an dem himel.