genante,
der
;
–/-n
.
1.
in obd. Stadtverfassungen: ›Bürger, der vom Rat bei wichtigen Anlässen in einen Beirat berufen wird‹.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
es ward auch bevolhen 6 genanten, daz die allenthalben im lant kuntschaft bestellen sölten.
man braucht auch die genanten allenthalben in der stat und auf dem lant.
Ebd. (
15. Jh.
):
1406 iar wart Percholt Tucher ein genanter.
Sachs (
Nürnb.
1540
):
In dem ersach ich untern leuten | Deß grössern rhates ein genandten.
Chron. baier. Städte. Mühld., (
moobd.
,
14. Jh.
):
Daz puͤch sol man alle iar lesen vor den genanten und vor der gemain, wann man di genanten setzt, daz man dest paz wizze, waz der stat rechtt sein.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1523
):
es sollen auch von der gemein allzeit sechs fürgenommen, so die genanten geheißen werden.
Daß auch all jar zween von rat und den genanten fürgenomen und verordnet werden, die alle monat alle feuerstät und rauchfang mit allen fleiss besichtigen.
2.
im Rechtsbereich: ›Zeuge‹.

Belegblock:

Schultheiss, Achtb. Nürnb.
32, 29
(
nobd.
,
1323
):
sprech er darumb ieman an, wer derselbe der genanten ainer, waz der sagt auf seinen ait, daz sol man im gelauben.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
14. Jh.
):
des ze ainer redlichen zúgnus und sicherhait haben wir disen brief haissen geschriben werden vor richtern oder vor den genanten.