genären,
V.
1.
›jn. / sich retten, heilen‹.
Syntagmen:
mit Gen. d. S. zur Bezeichnung des zu heilenden Gegenstandes, mit präpositionalem Anschluss zur Bezeichnung des Heilmittels (
mit
).
Wortbildungen:
genärung
›Heilung‹ (a. 1490/4).

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die genert her mit siner list.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
do gobent im die artzat ein kriestiere daz in generen solte.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Den arzat tuot er hoh grüzen | Und went, er soll im die sucht glich büzen | Und solle in glich generen.
So man wændt, man geners mit flissen, | So tuonds sis doch nur beschissen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
In muest Jacob Maienbron, der wundarzet, wider mit fleis generen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Dar nach wil ich generen dich | Und dinen bresten wenden.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
wann er gennert inn all siner wunden und verleich imm die gsicht und zungen wyder.
2.
›jn. / sich ernähren, speisen, mit Nahrungsmitteln versorgen, sättigen; (ein Tier) füttern‹.
Syntagmen:
mit Gen. d. S. oder präpositionalem Anschluss (
mit
) zur Bezeichnung des Nahrungsmittels.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Der darbet mancher leider, | Der drumme martern muz den lip | Daz her gener kint oder wip.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Geneere dich myt moessich gaen.
Feudel, Evangelistar
120, 24
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
uwir hemeleschir vater sy [vogele] generit.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Daz, daz über sî, dâ mite gener dich und dîne zwêne süne.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
10, 22
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
In der burg hatte her unde generte eyne michil schar der kinder.
Ebd.
37, 5
:
do wechst vil rys und ist vol vys des sich das volk generit beyde vleyschis und der mylch.
Wattenbach, Urk. Rauden (
schles.
,
1408
):
das wir ansehn ir armut off das, das sie sich disterbas mochten generen vnd begebin.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
115, 1
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
das er sein pferdt dester bas genere.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
421, 9
(
els.
,
1362
):
Do bleip Theodorus súben ior vf dem closter vnd generte daz kint mit der milche des fihes.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
so ist einkein stat noh dorf hie umbe, da ich mich erwarmen mug ald mich mug generen.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1458
):
alle ander arm bettler, die teglichs das almuͦßen nement und sich damit generen muͤssent.