gemülle,
gemul,
das
.
›Staub, Schutt, Schmutz, Kohlenstaub‹; in christlicher Symbolik ütr.: ›vergänglicher, sündhafter Mensch‹.

Belegblock:

Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
so liessen sie mich hienabe in den thorm. Den tagk kam niemandt zu mir; da war nicht sehre innen, wenn ein wenigk gemulle.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
er dar nit gen uff rechte strasse, al vmb daz | daz er sin wirt, sin menlich zirt, | nu wirfft in daz gemule.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
165, 45
(
nobd.
,
1475
):
so sollen wir kein kolen furkeuffen noch gemulle.
Gille u. a., M. Beheim
186, 8
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
unflat, mist und gemülle | Ist seines pauches fülle.
Illing, Albert. Sup. miss.
2816
(
els.
,
n. 1380
):
herre ihesu criste, ich ein gemuͤlle vnd esche vnd ein súndiger moͤnsche.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Moyses sluͦg sine ruͦte uf das gemülle uf die erde.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
werent wir guͦte menschen, ein usgekert gemúlle worden.