gemut,
Adj.
›gesinnt, eingestellt, veranlagt, mutig, wohlgemut‹, oft in Verbindung mit einem Adverb, z. B. mit
wol
: ›wohlgemut‹, mit
übel
: ›übel gestimmt‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Got hat [...] die guten | Und die reinen gemuten | In sime riche samnet.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
862
(
Köln
1476
):
Troystlych wart der brandt dayr bynnen | Myt arbeyd [...] Gelescht van den gemoeten.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
Ich hab in gesehen, das er noch zemlich gemoit was.
Stackmann u. a., Frauenlob
3, 23, 4
(Hs. ˹
schles.
,
14. Jh.
˺):
Wer kan des zornes hazzig dunst | versünen mit der wol gemuten güte segenes duzze?
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
min tochter die ist uͤbel gemuͦt von dem boͤsen geiste.
Sappler, H. Kaufringer
3, 38
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
er was frumm und so gemuot, | das er ungeleichs nit gert.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
daz ieder mensch im selber ursach vinde ze begerenne, als er denn gemuͦt ist.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Tryfon der grime | Riff mit lutter stime | Den jungen wol gemütten an.
Paris [...] Raitt durch baitzen für den wald | Da der gemütte herre | Lag verborgen.
Klein, Oswald
112, 179
(
oobd.
,
1438
):
ich wolt, wër gaistlich wer gemüt, | er hielt sein orden in der hüt.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Des ward aber der künig gar üben gemuet.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Also warn die knecht dester gemüeter und vleissiger und lustiger und gar willig zu fechten.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1494
):
es süll ain kellner ains tags dreistunt zu sölher hilf gemuet sein.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 68
;