gemse,
die
;
–/-Ø
oder
-n
.
›Felsen-, Bergziege, Gemse‹.
Vorwiegend obd.
Syntagmen:
gemsen jagen; nach gemsen steigen
.
Wortbildungen:
gemsenbok
,
gemsenfel
›Fell der Gemse‹ (a. 1596),
gemsengeis
›weibliche Gemse‹,
gemsenhorn
›Horn der Gemse‹ (a. 1563),
gemsin
›weibliche Gemse‹ (a. 1691),
gemsnez
›bei der Gemsenjagd gebrauchtes Fangnetz‹ (a. 1486),
gemsseil
wohl ›Seil, das zum Transport erlegter Gemsen verwendet wird‹ (a. 1486),
gemstier
›Gemse‹ (a. 1591),
gemswild
›Gemsen‹ (a. 1494).

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
1. Kön. 4, 22
(
Wittenb.
1545
):
Salomo muste teglich zur speissung haben / [...] zwenzig weide Rinder / vnd hundert Schaf / Ausgenomen Hirs vnd Rehe vnd Gemse / vnd gemestet Vieh.
Welti, Pilgerf. v. Walth.
73, 31
(
omd.
,
n. 1474
):
Bruder Claus [...] hat do selbist zcu Vndirwalden syne clüß [...] vndir den alpen, do die gemmesse vnd die steynbocke wonen vnd louffen.
Gille u. a., M. Beheim
319, 14
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
sie kamen alle dar: | der leb, der helffent wilde, | daz edel pantel milde, | daz ainhorn, gems und luchs.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Der paumheckel thet nach gemsen steigen.
Ebd. (
1552
):
Habt ir auch bey euch alles das, | Darmit man fecht solch gemsenböck, | Als strick, bremsen und daumenstöck.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das der könig desselben tags gembsen gejagt.
Thiele, Minner. II,
13, 185
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
wolt ich nach gamssen stygen, | so durfft ich wol eins ruhen velsen want.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1525
):
Ir soͤllend ouch gewalt haben, baͤren, wilde schwin, woͤlff, füchse, wildkatzen, gaͤmschen, in summa alles das gewild, so den boum stigt und ertrich bericht, jagen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. f. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Von der wilden gaiz, diu haizt gämz.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
31, 31
(
tir.
,
1523
):
auf den artigkel das swartzwild betreffend und erstlich der gaͤmbsen halben.
Luther. a. a. O. 5. Mose
14, 5
;
Bremer, Voc. opt.
269
;
Schmitt, Ordo rerum
304, 4
;
Hulsius
F ijr
;
Dietz, Wb. Luther f.;