gemme,
gimme,
die
;
–/-n
;
zu
mhd.
gimme
›Edelstein‹
(), dies aus
lat.
gemma
(
Georges
1, 2911
).
›Edelstein, Juwel‹; vielfach metaphorisch, in poetischen Figuren (mit genitivus explicativus oder als solcher Genitiv) sowie in Bildern gebraucht; dabei mehrfach in christlicher Symbolik Bezug auf Maria als die
braut, maget, fraue, mutter (Christi, gottes)
, seltener auf die Minnedame und auf Johannes; metaphorisch für ›Herrlichkeit, Glanz‹ stehend.
Älteres und mittleres Frnhd.; nahezu ausschließlich Verstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4.
Syntagmen:
meine g
.;
aus kupfer g. werden
;
etw. mit g. geziert sein
;
g. gottes, der klage, des lobes, des rubins, eines namen, aller mägde, über allen weiben
;
die edle / freudenreiche / kupfer / leuchtige / reiche / süsse g
.;
Johannes der g.
;
glanz der g
.;
gestein mit gemmen
.
Wortbildungen:
gemmenträchtig
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Der inner [altar] waz mit sinnen | Mit gimmen und mit golde | Geziret.
Die seligen bichtere | Da waren vil gewere, | Geloubic und durch nechtic | Und waren gimmen trechtic | Und pinten lib, geist und lide.
Die sint dort an die stat geleit | Dar sie luchten als die gimmen.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
ir har gebend von golt | und liechter robin gym | [...] | dar uff ir kunglich kron.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
iz was Johannes der gimme, | der sich eine rufende stimme | nante in di wustenunge.
laz mich horen dine stimme, | obir allen wiben mir ein gimme.
Thiele, Minner. II,
31, 224
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
gelutert als ein gymme | ist sin reines hertze gut.
Valli, Baldemann
123
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Dor inne lag manig diamant, | Smaragde, sardin, gimmen.
Jahr, H. v. Mügeln
568
(
omd.
, Hs.
1463
):
wie in naturen grunde was | mensch, esel, pfert und ochse glich: | des wirt uß kupfer gimme rich.
Pyritz, Minneburg
3369
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Irs namen luchtig gymme | Ist durch sußet als ein zimme.
Ebd.
4971
:
Ey uber clerte frawe clar, | Min gymme, min oster wunne, | Min cimynne, min honig brunne, | Liep, bul, spigel, engel, | Balsam staud und zucker stengel.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Wan in deß sunß zukunffte | Die muter auch vernym, | Allß in dem himel clare | In freidenreicher gim.
Weib aller gim prehender glancz, | Ein werder krancz, | Der eren aüch ein spigel.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Eya, du lebendú vruht, du suͤzú gimme, du wunneklicher paradisoͤphel dez gebluͤmten vetterlichen herzen, du suͤzer trubel.
Adrian, Saelden Hort
2517
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
hey, wie wunneclich si was, | wis alsam ein gimme.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz hymelrich ist gesetzet uff guldin quaderstaine und ist gezieret mit golde und mit edlen gimmen.
Sudhoff, Paracelsus (
1537
/
41
):
nun seind der acedosit mancherlei, nemlich in metallen, in gemmis, in marcasiten.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Mochte daz lutter guldin was, | Dar inne manig hertter adamas | Lag und ander gemnen vil.
Dü richen golde mitt gelust | Legend für wiplich brust, | Gestaine mitt den gimen.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel,
157
(
schwäb.
,
1455
):
Pollier mir min gemuet, | Du [Maria] werde gottes gymm.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
diu kint von Israhel mangerlai form graben habent in mangerlai gimmen und edel gestain.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
„Tzogt fuͤrbaz, edle gotes gimm! | Jr habt mer lob und wirdichait | Dann wir, vil chayserleiche mait“.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
16, 49
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
O magt, aller maget gimme, | hilf, das ich deins smerzen werd inne.
Gereke, Seifrits Alex.
8816
(
oobd.
, Hs.
1466
):
o du edlew gym, | du weysel und du laitstern, | wir muessen laider dein enpern.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 495
;
Fischer, a. a. O. ;
Mayer, a. a. O. ;
Bremer, Voc. opt.
269
;