gemessen,
part. Adj.
1.
›abgemessen, vermessen‹.

Belegblock:

Piirainen, Igl. Bergr.
23, 21r
(
slow. inseldt.
,
16. Jh.
):
Es sein vier gemessen perge [...] die namhafftig sint.
Ebd.
26, 24r
:
also vil, als ain gemessner perg leit ann ainer stollen Marschaiden.
2.
›zugemessen, festgelegt, streng geregelt‹.

Belegblock:

Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
n. 1590
):
sonst hat es kein gemessne ordnung oder bestellte leüt, wie etwo in haubt- oder andern steten beschicht.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1654
/
68
):
darnach [...] mag [der richter] zwischen cleger und antworter recht ergehen lassen wie gewohnhait und des gerichts recht ist, es weren dann gemëssne und gebirrecht.
3.
›angemessen, maßvoll‹.
Wortbildungen:
gemessenlichen
.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
188, 62
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wer czu dem wol gemessen | Lustigem abentessen | ist gladen, der tut sein anpeis | anders vor.
Menge, Laufenb. Reg.
2493
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Darumbe so vlysse dich hie by | Das din spyse vnd tranke sy | Alle zite gemessen wol | One hunger nyeman Essen sol | Noch one luste kein spise.
Niewöhner, Teichner
265, 69
(
moobd.
,
1360
/
70
):
yedoch chan ez nieman getragen | so gemezzenleichen hin, | er hab dann von got den sin.
4.
›abgemessen, sprachlich gestaltet, metrisch, dichterisch (von Wörtern, Sätzen)‹.

Belegblock:

Leidinger, A. v. Regensb. (
oobd.
,
um 1430
):
in dem chloster zu Weltenburg im chor sind geschriben gemesne wort in latein.
Davon hat man ze latein ein gemesne red, dy lautt als vil.