gemeit,
Adj.,
gemeiten,
Adv.
1.
von Personen: ›freudig, froh, vergnügt; wacker, tüchtig, tapfer; lieblich, schön‹; von Sachen: ›stattlich, imposant‹.Im 16. Jh. auslaufend; bevorzugt in Versdichtungen.
Syntagmen:
dem Bezugswort häufig nachgestellt; g. sein
mit Gen. d. S., auch mit präpositionalem Anschluss (mit
).Belegblock:
Junc und alt des sint gemeit.
do sprach die mait gair gemeit.
Ir stolzen ritter wole gemeit. | wollent ir nuͦ sin bereit, | daz ir sin plegent bit hude.
Herman van Meinscheit, | eyn kone ritter ind gemeit.
Dar up was sij stoultz ind gemeyt.
zu uwer botschaft byn ich bereydt | und darzu rische, frysche und woil gemeyt.
nu touff uns herre und biz gemeyt, | wir wollen halden cristen glouben, | wile wir leben al on berauben.
In pfellē worden sy gecleyt | Soͤben vnd soͤbenczig helden gemeyt.
Den Christenglauben wollet halten | Vnd seid darinnen stett vnd gemeyt.
Der grave was da gemeit | Vn̄ enphiench den poten liplich.
daz waz ain jeger frischer | und ain gemaiter vischer, | ain edler valkner frei.
Der junge marschalk here | Daucht sich der sach gemeyt unnd fro.
Als nun kam die fur-sehen zeyt, | Schickt gott auff yhn seyn wort gemeyt.
er [ein geselle] wurt so fro und strag und gemeit und lǒffet zehen milen.
söllent ir [...] uwer gemuͦte uf erheben mit gemeiteme fröudenrichen gloriierende.
Du solt dar ine wagen dinen lip, | so siehest du Salome din schones wip. | die ist hubsche und gemeit.
den weisen man | Aristotelem gewan | ain weib listig und gemeit.
Ebd.
14, 168
: Die mär wurden pald hesait | der edlen junkfrawen gemait.
Nun luog, du edler mensch gemait, | Wes got eren an dich hat gelait.
Des wart ir hercze vil gemait | Mit froͤden gar an alles laid.
Ich han ouch hye vor gesait | Wie das der engel wol gemait | Verkúndet hett der magte zuͦkunfft.
erhör mich, stolz freulin gemait.
der hirz dunket sich seiner hörner gar gemait.
Sy warent bayde froudenreych; | Ir gruͤssen, ir dancken was gemaydt.
da was sy [Osilia] vast schoͤn und gemaytt, dar umb er warb sy ain kor herre von Luttich.
Roloff, Brant. Tsp.
1528
; Gereke, Seifrits Alex.
7841
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 36
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 68
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 329
;