geläutert,
part. Adj.
1.
von Flüssigkeiten, Metallen, Mineralien: ›gereinigt, gesäubert (von unerwünschten Bestandteilen)‹;
zu  1.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
690, 3
(
preuß.
,
1407
):
1 1/2 tonne salpeter geluͤtert, item eyne loge salpeter ungelutert.
Deinhardt, Ross Artzney
1
(
oobd.
,
1598
):
nimb innber, stoß zu puluer, vnd ain geleitterts hönig, Thues durch einander.
Rechn. Kronstadt
1, 600, 23
(
siebenb.
,
1525
):
Petro de Prasmar, qui purgavit gelew̆tert salem de sale nitri.
2.
›geläutert, rein, gesühnt, gerechtfertigt; von weltlichen Dingen, Schuld und Sünden freigemacht‹;
zu  6.
Vielfach Texte der Mystik.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz man wol geliutert sî in dem liehte und in der gnâde.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
144v, 30
(
Leipzig
1588
):
Wenn wir aber die manchfeltigen Mirakel / so hin vnd wider geschehen / mit geleutterten augen vnd hertzen anschawen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
ein gelutert geist [...] der minnet und meinet me das ungeliche [...] und bevindet me do inne denne in allem dem gelichen.
von der kraft der úbernatúrlichen helffe so wurt der verklerte geluterte geist uz ime selber gezogen in ein sunderlich gelutert unsprechenlich gotmeinen.
Ebd. (
els.
,
1359
):
so súllent denne die heiligen engele den gelúterten menschen als heimlich werden.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
doch sint dise drige glouben ein cristen gloube, wan das es in eime bas gelutert ist denne in dem andern.