gelter,
gelder,
der
;
-s/-Ø
.
– Vorwiegend Urkunden, Rechtstexte.
1.
›Gläubiger, Geldgeber‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
der
1.

Belegblock:

Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1376
):
daz der oder die selben von iren geltern, den si schuldig sint, beclagt werden nach der stet recht.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
es namen auch die gellter sein haußratt.
Müller, Stadtr. Ravensb.
184, 30
(
oschwäb.
,
1379
):
sond denn die weber die linwat ieren geltern geben uff die liechmis.
Rintelen, B. Walther
44, 30
(
moobd.
,
1552
/
8
):
Wan unter des verstorbnen Verlassung frembde Güetter befunden werden, sollen dieselben dem Jenigen, dem sie zuegehören, vor allen Geltern und Ansprechern widerumb zuegestelt werden.
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
ez werdent die gelter ee gewert; wann der gelter ist der nachst erb.
Ders. u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1603
):
wellicher burger oder baur in dem markt [...] ohn wissen und willen der herrschaft gründ verkauft oder verseczt, der selbig ist der herrschaft heimbgefallen vor allen freünden und geltern.
2.
›Schuldner‹; konversosem zu 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
der
2.
Wortbildungen:
gelterbuch
›Schuldbuch‹ (a. 1361),
gelterin
›Schuldnerin‹ (a. 1417).

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Bekennet eyn gelder vor gerichte, das her unvorczogentlich sulde habin beczalt uff eynen vorgangen tag.
Gerhardt, Meister v. Prag
219, 21
(Hs. ˹
nobd.
,
1477
˺):
zwen gelter waren einem wucherer schuldig.
Köbler, Ref. Nürnberg
291, 2
(
Nürnb.
1484
):
Von den geltern die Ire glawbiger in furnemen derselben betriegen vnd nit bezalen.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
daz im pazz gefiel, die purger solten vor brief nemen von allen iren geltern.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 127, 30
(
moobd.
,
1350
):
han ich [...] ze rechtem gelter vnd ze gewern geseczt meinen oͤhaym Chuͦnraden.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
Swer den andern bechlagt umb gelt und der gelter gicht, er hab noch frist darumb [...] darauf sol er im payten.
UB ob der Enns
10, 121, 20
(
moobd.
,
1382
):
an denselbigen pin ich seyn rechter selbschol und gelter.
Turmair (
moobd.
,
1528
):
das sich die gelter widern zu bezallen das jenig, das si sollen.
3.
›Käufer‹;
vgl.  3.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
also worde den appellaten nitz benomen, aber den geldern und verkeufern worde damit verholfen.
Ebd. (
rib.
,
1592
):
Als aber umb das jar 1570 der richzdaler und goltgulde bestunden zu stigen [...] bleif das folk, gelder und verkeufer, bei irem brauch mit dalern zu 52 alb. zu marten und zu handlen.