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gellen,V., unr. abl.
– Vgl. .1.
von Tonwerkzeugen: ›(er)tönen, erschallen‹; von Menschen: ›schreien, kreischen, weinen‹.Belegblock:
Und dar bi nicht irbarmen | Sich lant ir negesten armen, | Den sie sen hungers swellen | Und so jamerlichen gellen.
Swen sie horten irschellen | Busunen, pfifen gellen, | Puken, harfen lobelich.
Wenn sie stellet zu mir jr weinen vnd gellen | Guͤnne mir das ich sie mag stillen.
kein hufschlag | Fundens von rossen noch kein gellen | Von jegern noch kein hörner schellen.
das de mensche ze lest also gar zornig wirt, und ruͦft und gilt als ob er slahen und stechen welle.
do es [kint] keine milch do von moͤhte haben do geriet es uil erbermekliche gellen.
sie schrien, glien, gellen | gar úbel sich gehabende | an sant Johans abende.
der donr ist mangerlai, wann oft gillt er sam der ainem ain plätern voller luftes auf dem haupt zerslüeg.
es wër wol zeit, das ich meins aigen kindes geschrai | elichen hort in ainer wiegen gellen.
sy wisspelten und gullen, | das die perg darnach erhullen.
Schmitt, Ordo rerum
638, 6
; Voc. Teut.-Lat.
k viijr
; 2.
von Bergen: ›krachen, dröhnen, widerhallen‹.Belegblock:
bei Fanais send 2 berg von gellenden felsen eingefallen gegen dem mör.
3.
von Geräuschen in menschlichen Organen: ›jm. gellen, (in den Ohren) klingen, tönen‹.Belegblock:
set, ich wil brengen uf dise stat quale, also daz wer iz horet, deme werden sin oren gellen.
Dem die oren gellen nach dem bieuer vnd nach den siechtagen.