gelieger,
das
;
-s/–
;
zu
mhd.
geligere
›Lager‹
().
1.
›Lagerstätte, Schlafstätte, Nachtquartier‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
das
1.
Syntagmen:
ein jämmerliches / sauberes g
.

Belegblock:

Chron. Augsb. 4, 165 Var. zu Z.
12
(
schwäb.
,
v. 1536
):
darin die krancken auff iren lesten versechen werden mit aller notturft, essen, trincken, ertznei und sauberem geliger.
Ebd.
5, 410, 32
(
schwäb.
, zu
1474
):
der sol tag und nacht von stallung und geliger vier pfenning geben.
Ebd.
9, 183, 7
(
schwäb.
,
1544
/
75
):
und werden sonst des rats gefencknussen und derselben auswartung mit sauberkait, essen und getränck, geliger und tröstung dermaßen [...] wol versehen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Alsus gewan er ein jemerlich geliger.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1575
):
für das morgenbroth nüt meer dan dritthalben Schwytzer batzen zur urthy vordern noch nemmen, und für das nachtmal, herbrig und gliger dry batzen.
Ders., Gebiet Bern (
halem.
,
1689
):
die leuth daselbst zuͦ beherbergen, mit speiß, tranck und geliger zuͦ versorgen.
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 59
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ,
Bad. Wb.
2, 355
;
Vorarlb. Wb.
1, 1109
.
2.
›Beilager‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
das
1.
Syntagmen:
ein böses / sündiges / unreines g
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
So enzundet sich des herzen ger | In dem gevetteten smer | Zu sundigem geligere.
Den wirt ein wib und ein man | Mit unreinem geligere | [...] Zu diser werlde bringen.
3.
›Gebäude für Lagerung, Niederlassung, Behausung, Werkstätte‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
das
7.

Belegblock:

Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1446
):
Es sol auch unser kainer unser hantwerk bei dem aid, der er gesworen hat, niemant lernen, er geb im denn 12 guldin und hab sein aigen geliger.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
denselben markt und das geliger, das sie gepawen und so stark gemacht hand, haist man ain täber.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
545, 21
(
halem.
,
um 1484
):
Es mag ein je der meister lerknaben [...] halten [...] und nuͥtz irren, er hab eigen geliger oder nitt.
4.
›Balkenunterlage, -gerüst für die Lagerung von Weinfässern‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
das
7.

Belegblock:

Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
daß solche vaß und sigel durch die wirt und weinschenken [...] ab dem geliger nit verruckt oder hinweg geton werden.
er [wein] sei dann vor und ehe achtag uf dem geliger still gelegen.
5.
›Unterlage für Bauten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
das
4.

Belegblock:

Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Dann so das ertrich von dem obern tail in den undern gezogen wiert, gibt der uffwúrff ain recht geliger der buwung.
6.
›Lager, Feld-, Kriegslager, Belagerung‹.
Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
 12, (
das
4.

Belegblock:

Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
und schussent in die burg und hatten da ein geliger bi siben wuchen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das geliger werdt lennger dann ain monat.
zw den Ostern lyess der kunig von Vngern die statt Marckpurg mit seynem volckh belegen mit zwayn geligern.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
die herren von Bayren [...] eilten [...] dem hertzog Ruedolf entgegen und prachen auf von dem geliger.