gelieben,
V.
1.
›jm. gefallen, belieben, passen, recht sein‹.Syntagmen:
mit Dat. d. P.Belegblock:
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
279, 3
(Wolfenb.
1593
): Geliebts euch, so wollen wir einmal das newe Lied [...] mit einander singen.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
62, 28
(omd.
, 1514
/8
): Dye gewercken haben macht, steger [...] schmeltzer und mulmeister, so oft in gelipt, noch iren besten verstendnis und fordernis der erbeit tzu setzen.
Opel, Spittendorf
286, 22
(osächs.
, um 1480
): seine gnade were nicht geneiget, das stift vorbass zu beschweren, sondern vielmehr geliebet, abezulösen.
Gajek, Köler. Maÿen-Lust
67, 18
(Breslau
1642
): Wird meinen Herren hier die Mayen-Lust gelieben / So wird die Edle Schaar zu hoͤherm angetrieben.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
219, 16
(nobd.
, n. 1525
): soverre es derselben ewer erber weyshait als wol, als uns gelieben wöllte, dem vogten zu Kurchberg schreyben.
Bell, G. Hager
620, 20, 5
(nobd.
, 1591
): welchem fechter ge libt die kunst, | dem ist gut von der kunst zu sagen.
Bobertag, Eulensp.
46, 9
(Straßb.
1515
): nam von der tafeln, gesottens vnd gebratens, vnd was im geliebt.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 192, 5
(Straßb.
1522
): wan es euch geliebt, so wil ich euch das Faß mit dem Wein schicken.
Wickram
4, 38, 25
(Straßb.
1556
): Als bald Sophia dise wort von irem herren verstuͤnd / huͤb ir die sach an zuͦ gelieben.
Chron. Augsb.
8, 437, 15
(schwäb.
, zu 1556
): sollen die herrn jeder zeit, wann es inen geliebt, den knechten urlaub zuͦ geben macht haben.
Rieder, St. Georg. Pred.
137, 4
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): so der mentsch veraltet in den súnden, so kumet er kume der von, und geliebet im, daz er si kume oder niemer gelassen mag.
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 44, 9
(Luzern
1616
): Ach Herr, ist gscheen, das dir geliebt, | so fröwts mich.
Maaler
165v
; Hulsius
L iijv
; Henisch
1459
f.; Dietz, Wb. Luther
2, 64
; Pfälz. Wb.
3, 176
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
129
; Bad. Wb.
2, 354
; Schwäb. Wb.
3, 292
; Schweiz. Id.
3, 990
.2.
›sich bei jm. beliebt, angenehm machen‹.Syntagmen:
mit Dat. d. P., vereinzelt mit präpositionalem Anschluss (zu
).Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
2015
(nrddt.
, 14. Jh.
): Die sint so vol geminnic, | [...] Daz sie sich Gote gelieben.
Ebd.
378, 17
(els.
, A. 15. Jh.
): Dieteriche von Berne [...] kunde sich also wol gelieben, das in der keyser wolte han gemaht sinen erben.
Strauch, Schürebrand
16, 21
(els.
, E. 14. Jh.
): wie er sich den lúten in getrage und geliebe mit sinnelicher behagenheit und anehange.
Roloff, Brant. Tsp.
1356
(Straßb.
1554
): Nun hab ich den sachen recht gethon | Das ich des jünglings binn worden on | Der sich so wol gelieben kundt | Das ich was unwert all stundt.
Bihlmeyer, Seuse
210, 10
(alem.
, 14. Jh.
): ich begerte, daz ich allen súndern gehulfe und mich inen geliebti.